Es ist die Top-Personalie der heutigen Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Der Regensburger Klinikdirektor und Urologie-Ordinarius Prof. Maximilian Burger wurde am Abend zum neuen Generalsekretär und Sprecher des Vorstands der Fachgesellschaft gewählt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Maurice Stephan Michel an. Die Burger-Wahl war jedoch nur eine von vielen Entscheidungen.

Maximilian Burger gilt als Fachmann für alle urologischen Krebsarten. Von 2014 bis 2021 hat er bereits das DGU-Vorstandsresssort für Forschungsförderung geleitet und verfügt daher bereits über Vorstandserfahrung in der Fachgesellschaft. In seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit erwarb er sich Erfahrung und Expertise in der Operation urologischer Tumoren sowie in der medikamentösen Tumortherapie. Darüber hinaus sind die gutartige Prostatavergrößerung, Harnsteinleiden und Harninkontinenz weitere Schwerpunkte. Ein weites Tätigkeitsspektrum weist er auch in der urologischen Forschung aus.
Nach seinem Medizinstudium in Ulm und Regensburg begann er zunächst eine chirurgische Ausbildung in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie des Universitätsklinikums Regensburg. 2001 wechselte er in das Fachgebiet der Urologie. Er war als Assistenzarzt im Universitätsklinikum Mainz und im Caritas-Krankenhaus St. Josef tätig. 2005 erwarb er dort seinen Facharzt. Zwei Jahre später habilitierte er sich mit gerade einmal 33 Jahren. 2011 wechselte er als Geschäftsführender Oberarzt an die Urologische Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. 2012 führte ihn sein Weg als Leitender Oberarzt an die Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Würzburg. Maximilian Burgers Wahl basierte auf der einstimmigen Empfehlung des DGU-Vorstands.
Michel tritt 2027 erstmals mit einem Co-Präsidenten an
Die zweite Wahlentscheidung der DGU-Mitglieder betraf Burgers Vorgänger Prof. Maurice Stephan Michel. Nach einstimmigem Votum der DGU-Arbeitsgemeinschaft der Lehrstuhlinhaber und des Vorstands wurde Prof. Michel in der Mitgliederversammlung zum zweiten DGU-Vizepräsidenten 2024 und Präsidenten 2027 gewählt. Es hat eine Tradition in der DGU, dass der scheidende Generalsekretär in der Folge DGU-Präsident wird. 2027 wird der DGU-Kongress zum ersten Mal in Frankfurt stattfinden. Der Kongressort wird die Frankfurter Messe sein, wo früher die Internationale Automobilausstellung stattgefunden hat. Über die Corona-Pandemie fand ein Umbau der alten Messe statt, sodass es jetzt einen Ausstellungsraum gibt, der genau der Größe der DGU-Industrieausstellung entspricht.
Zum Beginn seiner neuen Vorstandstätigkeit setzte Michel eine kleine Revolution in der Fachgesellschaft durch. „Ich möchte diesen DGU-Kongress 2027 in Frankfurt gemeinsam mit einem Co-Präsidenten leiten, der ein niedergelassener Urologe ist. Im Vorstand wurde besprochen, dass ich das vor meiner Wahl ankündige“, teilte Prof. Michel UroForum exklusiv mit. Der Co-Präsident werde aber nicht sofort in der Satzung verankert, sondern fungiere zunächst als hinzugerufener Co-Präsident.
Dr. Thomas Speck wird DGU-Co-Präsident 2027
Michels Wahl fiel auf den Berliner niedergelassenen Urologen Dr. Thomas Speck, der bereits im Vorstandsressort Klinik und Praxis der Fachgesellschaft gearbeitet hat. Außerdem verfügt Dr. Speck über Vorstandserfahrung in der Berliner Fachgesellschaft. „Meine Wahl ist auf Dr. Thomas Speck gefallen. Wir brauchen auch die Perspektive der niedergelassenen Urologen. Wenn es angenommen wird, würde ich diese Co-Präsidentschaft später auch in der Satzung verankern. Ich möchte, dass die DGU-Mitglieder dieses Duo Michel-Speck im Paket abstimmen“, erläuterte Prof. Michel.
Nebenbei hatte diese Paket-Wahl ein pikantes Detail. Wenn die Mitglieder die Neuerung der Tandem-Präsidentschaft nicht akzeptiert hätten, wäre es zum Eklat gekommen. Wie Prof. Michel UroForum vor seiner Wahl mitteilte, hätte er seine Kandidatur im Fall des Scheiterns zurückgezogen. „Ich will nicht beleidigt wirken, aber in der Frage werde ich dann auch Kante zeigen.“

Prof. Christian Thomas übernimmt das Ressort
Forschungsförderung
Als Nachfolger von Prof. Axel Haferkamp wählten die DGU-Mitglieder den Dresdner Klinikdirektor und Ordinarius Prof. Christian Thomas als Leiter des Vorstandsressorts für Forschungsförderung. Die Arbeitsgemeinschaft der Lehrstuhlinhaber hielt es für sinnvoll, dass der Vorsitzende der AG auch im Vorstand vertreten ist. Deshalb hatte die AG ihren Vorsitzenden Prof. Thomas einstimmig vorgeschlagen.
Neue assoziierte Mitgliedschaft und höhere Verbandsbeiträge
Zwei Änderungen der Satzung wurden ebenfalls beschlossen. Einerseits können Medizin-Studierende jetzt eine assoziierte Mitgliedschaft der DGU beantragen. Andererseits haben die Mitglieder einer Erhöhung des Mitgliedsbeitrags ab 2025 zugestimmt. Der Beitrag für alle ordentlichen und assoziierten Mitglieder erhöht sich dann von 160 auf 180 Euro pro Jahr. Damit will die Fachgesellschaft die Kostensteigerungen der vergangenen acht Jahre auffangen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Franz-Günter Runkel
Chefreporter UroForum
Bildquelle:© Runkel, DGU, Privat



