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UroSkop: Burger weist Uhthoff-Kritik der Parteilichkeit der DGU zurück

DGU-Generalsekretär Prof. Max Burger verteidigt das demokratische Engagement der Fachgesellschaft im Zusammenhang mit der Bundestagswahl. (Foto: DGU)

UroSkop: Burger weist Uhthoff-Kritik der Parteilichkeit der DGU zurück

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Erschienen in: UroForum

Sechseinhalb Wochen nach der Bundestagswahl wird in der Urologie eine Diskussion über die politische Rolle der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) geführt, die an ein altes strittiges Thema im Fachgebiet anknüpft: Wie politisch darf´s denn sein? Kurz vor der Wahl hatten DGU und weitere medizinische Fachgesellschaften für das Bündnis „Aufstehen für Demokratie“ geworben und einen Wahlaufruf zugunsten der Parteien der Mitte gestartet. Das gefiel nicht jedem.

Das Bündnis „Aufstehen für Demokratie“ hatte vor der Wahl einen Wahlaufruf für Parteien der Mitte unter dem Slogan „Fakten für die Demokratie“ gestartet. Am 12. Februar gab es Demonstrationen mit 12.000 Teilnehmern, bei denen auch die gemeinsame Abstimmung von Friedrich Merz mit der AfD kritisiert wurde. Das stieß dem niedergelassenen Urologen Dr. Holger Uhthoff auf. Der Urologe ist kein unbeschriebenes Blatt im Fach. Derzeit ist er Berufspolitik-Beauftragter im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA) und niedergelassener Urologe im Medizinischen Versorgungszentrum Urodocs in Speyer. Davor war er erster BvDU-Vizepräsident, Schroeder-Gegner sowie Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz.

Uhthoff steht für klare Kante in politischen Diskussionen und griff die DGU frontal an. Er zeigte sich angesichts der Unterstützung der DGU für den Aufruf zur Wahl der demokratischen Mitte irritiert. „Sicher gibt es Gefahren für die Demokratie von rechts, aber ich sehe auch Gefahren für die Demokratie von links. Aus meiner Sicht hat ein solcher Wahlaufruf nichts bei einer Fachgesellschaft wie der DGU verloren. Ich halte das für eine parteipolitische Positionierung, die nicht zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft wie der DGU gehört.“

DGA-Vorstandsbeauftragter Dr. Holger Uhthoff hatte die DGU-Unterstützung für die Website „Aufstehen für Demokratie“ als Parteilichkeit kritisiert. (Foto: Solcher)
DGA-Vorstandsbeauftragter Dr. Holger Uhthoff hatte die DGU-Unterstützung für die Website „Aufstehen für Demokratie“ als Parteilichkeit kritisiert.

DGU-„General“ Burger sieht Demokratie als Fundament der Wissenschaft

DGU-Generalsekretär Prof. Maximilian Burger aus Regensburg wollte den Vorwurf der politischen Parteilichkeit der Deutschen Gesellschaft für Urologie nicht auf sich sitzen lassen und antwortete. Er zeigte sich angesichts der Uhthoff-Äußerungen irritiert und entschloss sich zu einer Stellungnahme bei UroForum. Gerade in der aktuellen politischen Entwicklung werde die Bedeutung der Demokratie für die Wissenschaft wieder diskutiert. Burger begrüßt das ausdrücklich, denn schließlich lebe die Demokratie ebenso wie die Wissenschaft vom Diskurs. „Demokratie ist die Grundlage für freie und damit gute und richtige Wissenschaft; das ist für jede wissenschaftliche Fachgesellschaft unstrittig und die Förderung der Wissenschaft wiederum Satzungszweck. Von daher ist eine Kritik zur Unterstützung der Demokratie nicht recht einzuordnen, wenn sie vom Vorstandsmitglied einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft kommt“, stellte Burger klar.

Burger empfahl hier außerdem einen Faktencheck. Zwar habe die DGU die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und die demokratischen Kräfte zu unterstützen, aber ein Verweis auf bestimmte Parteien finde sich weder in der Pressemitteilung von Prof. Bernd Wullich zum diesjährigen DGU-Kongress in Hamburg noch auf der Website https://aufstehenfuerdemokratie.de.

„Für mich persönlich ist es wunderlich, wenn ein Aufruf, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, als parteipolitische Positionierung interpretiert und noch dazu die Relativierung der Gefahr von links unterstellt wird. Aber das verrät über die Lesart vielleicht mehr als über das Geschriebene“, ergänzte Max Burger als Privatperson. Als bekennendem CSU-Mitglied sei ihm kaum linker Radikalismus zu unterstellen.

Roll out der Elektronischen Patientenakte startet in Kürze

Die Nachricht der Woche kommt von der Healthcare-IT-Messe DMEA in Berlin. Dort gab der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestern bekannt, dass die Elektronische Patientenakte in den nächsten Wochen Stück für Stück ausgeweitet werden wird. Vor Nutzungsverpflichtungen und Sanktionen müssten die Ärzte wenigstens vorerst keine Angst haben. „Ich bin mit dem Verlauf sehr zufrieden“, stellte Lauterbach auf der DMEA fest. In den Modellregionen würden derzeit etwa 280.000 ePAs pro Woche geöffnet. „Die Erfahrungen sind im Großen und Ganzen positiv. Die Benchmarks, die wir uns gesetzt haben für die Auswertung, werden in der Regel erreicht.“

Darüber hinaus sei es gelungen, die Sicherheitsprobleme zu lösen, die der Chaos Computer Club herausgearbeitet hatte. „Wir arbeiten sehr eng mit dem BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zusammen. Ich gehe daher davon aus, dass wir in den kommenden Wochen in eine Hochlaufphase außerhalb der Modellregionen eintreten können und die nächste Stufe der Testung der ePA erleben werden“, hofft Lauterbach. Der Minister beteuerte, dass dies zunächst für Ärztinnen und Ärzte freiwillig sein werde. Eine Nutzungsverpflichtung wird erst später kommen.

Bildquelle:© DGU, Solcher

Es grüßt Sie herzlich

Ihr

Franz-Günter Runkel
Chefreporter UroForum

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