Der Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht hat sich mit sieben zu eins Stimmen dafür entschieden, Sildenafil 25 mg und 50 mg nicht aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Der Verband Pharma Deutschland hat diese Entscheidung bedauert.

Die Aufgabe des Ausschusses besteht darin, über Fragen der Verschreibungspflicht nach § 53 Absatz 2 AMG zu befinden. Das Gremium ist am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelt. Pharma Deutschland bedauert die Entscheidung des Sachverständigenausschusses (SVA), den Antrag abzulehnen. Damit wurde aus der Sicht des Verbands eine wichtige Chance verpasst, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Selbstmedikation in Deutschland zu stärken. Der Verband kritisiert, dass die entscheidenden Argumente für einen OTC-Switch offenbar nicht vollumfänglich berücksichtigt worden seien. „Aus Scham suchen Betroffene häufig keinen Arzt auf und greifen stattdessen auf gefährliche Präparate aus dem Internet zurück. Ein rezeptfreier Verkauf in Apotheken hätte hier Abhilfe geschaffen und Patienten einen sicheren Zugang zu einer wirksamen Therapie ermöglicht. Gleichzeitig hätten Patienten von der fachkundigen Beratung in der Apotheke profitiert“, stellt der Verband fest.
Dr. Elmar Kroth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von Pharma Deutschland: „Wir sind enttäuscht über diese Entscheidung. Der SVA hat die Chance verpasst, einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit und zur Stärkung der Eigenverantwortung zu leisten. Wir werden uns weiterhin für eine Entlassung von Sildenafil aus der Verschreibungspflicht einsetzen und den Dialog mit den zuständigen Behörden suchen.“ Pharma Deutschland ist weiter davon überzeugt, dass die Förderung der Selbstmedikation und die Erweiterung des OTC-Angebots im Interesse der Patienten sind.


