Jeder kennt das Klischee des Mannes, der seinen kleinen Penis mit einem Sportwagen kompensiert. Forschende aus London haben nun tatsächlich einen Hinweis darauf gefunden, dass das Klischee stimmen könnte: Sie fanden einen psychologischen Link zwischen der Größe des Geschlechtsteils und dem Verlangen nach einem schnellen Auto.

Mit einem Trick zur Wahrheit
Um das herauszufinden, bedienten sich die Psychologen um Prof. Daniel C. Richardson eines Tricks: Sie gaben vor, untersuchen zu wollen, wie gut sich Menschen Informationen merken können, wenn sie zeitgleich shoppen. Den 200 männlichen Probanden wurden am Bildschirm verschiedene Informationen zugespielt sowie Produkte gezeigt, die sie auf einer Skala als begehrenswert oder weniger begehrenswert einstufen mussten. Eine dieser Informationen lautete, dass die Durchschnittsgröße eines erigierten Penis 18 cm sei – eine glatte Lüge, mit der die Selbstsicherheit der Männer herabgesetzt werden sollte. Diejenigen Probanden, die diese Information zugespielt bekamen, bewerteten teure Sportwagen anschließend als besonders begehrenswert.
Einer anderen Probandengruppe wurde suggeriert, dass die Durchschnittsgröße bei 10 cm liege – auch das ist falsch, sollte allerdings die Selbstsicherheit der Männer heben. Tatsächlich stuften Männer dieser Gruppe Sportautos als weniger begehrenswert ein. Ab einem Alter von 29 Jahren verstärkte sich der Effekt laut den Forschenden.
Weshalb sich das gefühlte Selbstbewusstsein der Männer allerdings ausgerechnet über den Penis definiert, und weshalb ausgerechnet Sportwagen als besonders begehrenswert empfunden werden, bleibt weiterhin unklar.
Theresa Hübner
Quelle: Richardson, D. C., Devlin, J., Hogan, J. S., & Thompson, C. (2023, January 10). Small Penises and Fast Cars: Evidence for a Psychological Link. https://doi.org/10.31234/osf.io/uy7ph (>>zur Publikation)



