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Düsseldorfer Studie zur besseren Diagnose des Prostatakarzinoms

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Erschienen in: UroForum

Die Deutsche Krebshilfe fördert die Prostatakrebs-Forschung am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) in Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anlässlich einer neuen Studie künftig mit 1,6 Mio. Euro.

Im Zentrum der Studie steht die Bedeutung der MRT-gestützten Biopsie in der Diagnose des Prostatakarzinoms. Die Leitung der Studie liegt bei Dr. Rouvier Al-Monajjed (Klinik für Urologie, UKD) und Prof. Dr. Lars Schimmöller (Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UKD; Institut für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, RUB). Damit kann der Forschungsstandort Düsseldorf seine Forschung zum Prostatakarzinom weiter ausbauen.

Prof. Dr. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am UKD; Prof. Dr. Lars Schimmöller, Leiter der Studie und Direktor des Instituts für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin im Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum der RUB und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKD; Dr. Rouvier Al-Monajjed, Leiter der Studie und Oberarzt in der Klinik für Urologie am UKD. (Fotos: UKD; St. Elisabeth Gruppe; UKD)
Prof. Dr. Peter Albers, Direktor der Klinik für Urologie am UKD; Prof. Dr. Lars Schimmöller, Leiter der Studie und Direktor des Instituts für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin im Marien Hospital Herne, Universitätsklinikum der RUB und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKD; Dr. Rouvier Al-Monajjed, Leiter der Studie und Oberarzt in der Klinik für Urologie am UKD. (Fotos: UKD; St. Elisabeth Gruppe; UKD)

Die Versorgung von Betroffenen mit Prostatakarzinomen hat sich in den vergangenen Jahren fortwährend verbessert und auch die Diagnostik und somit Früherkennung hat sich weiter gewandelt. Erst im Sommer 2025 wurde die S3-Leitlinie zur Diagnose und Behandlung des Prostatakarzinoms unter Beteiligung zahlreicher an der nun geförderten Studie Beteiligter aktualisiert: Prof. Dr. Peter Albers (Direktor der Klinik für Urologie, UKD), Prof. Dr. Boris Hadaschik (Direktor der Klinik für Urologie, Universitätsmedizin Essen), Prof. Dr. Lars Schimmöller (Direktor des Instituts für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Marien Hospital Herne, RUB). So ist etwa die rektale Tastuntersuchung nicht mehr Teil der Leitlinie. Die aktuell durch die Deutsche Krebshilfe geförderte „Randomisierte, prospektive multizentrische Studie zur Primärdiagnose von klinisch signifikantem Prostatakrebs mittels PSA/DRU und MR-Imaging – PRIMA“ soll künftig dazu beitragen, die Diagnosemöglichkeiten des Prostatakarzinoms weiter zu verbessern.

Breite Zusammenarbeit von Kliniken und Forschungseinrichtungen

Dazu kooperieren gleich mehrere Institutionen aus ganz NRW miteinander: die universitären Kliniken in Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf, Essen und Bochum/Herne sowie weitere große Kliniken in Mönchengladbach, Essen-Mitte, Dortmund und Recklinghausen. Die Klinik für Urologie und das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf leiten die Studie federführend. Auch die Abteilungen für Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms und Biostatistik des Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) sind in der Umsetzung der Studie eingebunden, ebenso die Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Essen, die neben der Patientenrekrutierung zusätzlich zur Qualitätssicherung beitragen wird.

Die Leitung übernehmen Dr. Rouvier Al-Monajjed, Oberarzt in der Klinik für Urologie des UKD, und Prof. Dr. Lars Schimmöller, Mitglied der Arbeitsgruppe Uroradiologie am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKD.

Ziele und Potenzial der PRIMA-Studie für zukünftige Leitlinien

Ziel von PRIMA ist es unter anderem zu untersuchen, ob eine eigenständige zielgerichtete MRT-gestützte Biopsie ohne zusätzliche sogenannte systematische Biopsien ausreicht, um bösartigen Prostatakrebs zu erkennen. Gleichzeitig soll damit die Überdiagnose ungefährlicher Tumore reduziert werden. Weitere Ziele sind die Untersuchung der von Patienten berichteten Erfahrungen zur diagnostischen Belastung, den möglichen Komplikationen und der Lebensqualität. Erstmals werden auch die Entwicklung und Bewertung eines Systems für künstliche Intelligenz (KI) und der Einfluss einer Kontrastmittelgabe im MRT in der Diagnose eine Rolle spielen. „Die PRIMA-Studie wird dazu führen, dass die Prostatakarzinomdiagnostik zukünftig noch zielgerichteter und patientenfreundlicher gestaltet werden kann“, so Dr. Al-Monajjed.

„Die Studie hat das Potenzial, zukünftige Leitlinien zu verändern. Sie reiht sich in weitere Forschungsprojekte zum Prostatakarzinom ein, die in den vergangenen Jahren vom UKD aus in Zusammenarbeit mit dem DKFZ mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe initiiert wurden“ so Prof. Dr. Peter Albers, Leiter der Klinik für Urologie am UKD. Ähnlich sieht es auch Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe: „Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern und die Diagnostik ist nach wie vor herausfordernd. Die PRIMA-Studie könnte zu nachhaltigen Verbesserungen beitragen und die Belastungen betroffener Männer reduzieren – ein wichtiges Ziel, das wir mit der Förderung verfolgen.“

Insgesamt fördert die PRIMA-Studie in Düsseldorf damit den universitären und akademischen Forschungsverbund zum Prostatakarzinom in Nordrhein-Westfalen und stärkt den Standort Düsseldorf als Prostatakrebs-Forschungszentrum.

Quelle: Pressemitteilung der Heinrich Heine Universität Düsseldorf

Bildquelle: MohammedElAmine – adobe.stock.com

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