Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt in einem Positionspapier vor der weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels sowie deren Konsequenzen und formuliert zugleich zentrale Forderungen zur Bewältigung der Problematik. Anlass der Veröffentlichung ist das vom Bundeskabinett verabschiedete Berufsanerkennungsbeschleunigungsgesetz.
„Der Fachkräftemangel ist noch immer die große Herausforderung in der Gesundheitspolitik. Die Politik kann weit über das Gesundheitsressort hinaus vieles tun, um die Berufe im Krankenhaus attraktiver zu machen, Fachkräfte zu sichern und die Kliniken somit für die Zukunft gut aufzustellen. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wertvollste Fundament der Krankenhäuser. Wir sind bereit, unseren Teil zu leisten – doch wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, Fachkräfte zu gewinnen, zu halten und zu schützen“, sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Prof. Dr. Henriette Neumeyer.
An erster Stelle fordert die DKG, die Bürokratie im Krankenhaus drastisch zu reduzieren. Wenn Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzte mittlerweile durchschnittlich drei Stunden täglich mit Bürokratie zubringen müssen, können sie ihren eigentlichen Aufgaben kaum noch nachgehen. Zusätzlich sollte eine auskömmlich finanzierte und funktionale Digitalisierung die Krankenhausbeschäftigten bestmöglich entlasten. Die DKG fordert zudem, die Berufsgesetze sowie Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen zu modernisieren und an die Versorgungsrealitäten der Gegenwart anzupassen. Zusätzlich müssen Kompetenzen der Krankenhausbeschäftigten besser genutzt werden, indem diese stärker heilkundliche Tätigkeiten ausüben und häufiger eigenverantwortlich entscheiden können. Hier setzt der Gesetzentwurf zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege erste wichtige Akzente. Darüber hinaus sind Springerpools in den Kliniken nachhaltig zu finanzieren, um Leiharbeit einzudämmen und damit zur Qualitätssicherung im Krankenhaus beizutragen.
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