Am 12. September hatte die Bundesärztekammer den Berufsverbänden und Fachgesellschaften die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ neu) zur Begutachtung geschickt. 13,2% Honorarsteigerung über drei Jahre, 1,9 Mrd Euro mehr Budget und das Aus der Mehrfachsteigerungssätze schienen überzeugend zu sein. Aber dann rebellierten Radiologen und Laborärzte. Auf der heutigen DGU-Pressekonferenz informierte BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa über die Haltung der Urologen.

Das Urteil ist klar: „Die ambulante Urologie würde bei Einführung der GOÄ neu zu den Gewinnern zählen. Die privatärztliche Vergütung für die Urologen würde besser werden. BvDU und DGU konnten ihre Interessen im Wesentlichen platzieren. Für die Urologie wäre es gut, wenn die GOÄ neu käme“, teilte Dr. Belusa mit. Allerdings ist die Freude nicht ungetrübt, denn zumindest Radiologen und Laborärzte haben Bauschmerzen, weil ihnen Honorar verlorengeht. Die alte GOÄ begünstigt nämlich derzeit die radiologischen Fächer und die Laboratoriums-Medizin. „Diese Unwucht wurde in der neuen Version zugunsten der anderen Fächer geglättet“, sagte Belusa und erklärte damit indirekt den Aufstand der beiden Fachgruppen.
BvDU fordert Verbände zur Einigkeit bei neuer GOÄ auf
Deshalb forderte Dr. Belusa zum Schluss zur Einigkeit hinter der GOÄ neu auf. „Es wäre gut, wenn sich die Ärzteschaft geschlossen hinter den Präsidenten der Bundesärztekammer stellt und gemeinsam für diese neue Gebührenordnung kämpft“, hoffte Belusa. Vielleicht hören ja die widerstrebenden Verbände auf den BvDU-Präsidenten. Vollkommen offen ist auch die Haltung der Ampel-Koalition zur GOÄ-Novelle.
Eine Konsequenz wird die Beantwortung dieser Frage offenbar haben: „Letztlich wird aber das Bundesgesundheitsministerium und die Politik entscheiden, ob die neue GOÄ kommt oder nicht. Für den BvDU wird es im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025 wichtig sein, welche Gruppierung die ärztlichen Interessen berücksichtigt“, betonte Dr. Belusa. So wird die GOÄ wohl der erste Wahlprüfstein des Berufsverbands werden.
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