Erhöhte Leberwerte gehören zu den häufigsten Befunden in der klinischen Praxis und stellen Ärzte regelmäßig vor diagnostische Herausforderungen. Als erhöhte Leberwerte bezeichnet man Abweichungen verschiedener Laborparameter vom Normbereich, die auf eine Funktionsstörung oder Schädigung der Leber hindeuten. Die wichtigsten Marker umfassen Enzyme wie Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT) und Alkalische Phosphatase (AP) sowie Syntheseparameter wie Bilirubin, Albumin und Gerinnungsfaktoren. In Deutschland weisen etwa 10-20% der Bevölkerung mindestens einen erhöhten Leberwert auf, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter steigt. Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) hat sich in den letzten Jahrzehnten zur häufigsten Ursache erhöhter Leberwerte in westlichen Industrienationen entwickelt und betrifft mittlerweile etwa 25-30% der Erwachsenen.