Patienteninformationen

»

»

Wie lange dauert eine Erkältung? Dauer, Verlauf und was wirklich hilft 

Mutter, Vater und Kind auf Sofa, die Erkältet sind

Wie lange dauert eine Erkältung? Dauer, Verlauf und was wirklich hilft 

Atemwege

mg° medizin

Autor

10 MIN

Wie lange dauert eine Erkältung? Dauer, Verlauf und was wirklich hilft 

Eine Erkältung dauert meist 7–10 Tage, teils bis 14 Tage. Schnupfen und Halsschmerzen klingen oft nach wenigen Tagen ab, Husten kann 2–3 Wochen anhalten. Bessert sich der Verlauf nach einer Woche nicht oder verschlimmert er sich, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

Wie lange dauert eine Erkältung wirklich? 

Wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und der Kopf dröhnt, stellt sich fast jeder die Frage: Wie lange dauert eine Erkältung eigentlich? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist der Spuk nach 7 bis 10 Tagen vorbei. Manche Menschen sind bereits nach wenigen Tagen wieder fit, andere kämpfen bis zu zwei Wochen mit den Beschwerden. 

Die Erkältungsdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ihrem Alter, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und davon, wie gut Sie sich schonen. Erwachsene erwischen durchschnittlich zwei bis vier Erkältungen pro Jahr, Kinder sogar sechs bis zehn. Bei Kindern kann eine Erkältung bis zu 15 Tage dauern.

Wichtig zu wissen: Nicht alle Symptome verschwinden gleichzeitig. Während Halsschmerzen oft schon nach 2–3 Tagen besser werden, kann der Husten hartnäckig sein und bis zu drei Wochen anhalten. 

Die drei Phasen: So verläuft eine Erkältung 

Die Inkubationszeit einer Erkältung beträgt meist ein bis drei Tage. Das bedeutet: Nach dem Kontakt mit den Viren dauert es 1–3 Tage, bis Sie die ersten Symptome spüren. Die Anfangsphase beginnt oft schleichend mit leichtem Halskratzen oder Halsschmerzen. Dazu kommen ein Kribbeln in der Nase mit Niesreiz, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Viele Menschen fühlen sich leicht fröstelig, und der Schnupfen setzt langsam ein. In dieser frühen Phase kämpft Ihr Immunsystem bereits gegen die Eindringlinge an, auch wenn die Beschwerden noch mild sind.

Nach etwa drei bis vier Tagen erreicht die Erkältung ihren Höhepunkt. Jetzt arbeitet dein Immunsystem auf Hochtouren. Die Nase ist verstopft oder läuft stark, der Husten setzt ein und ist anfangs oft trocken. Kopf- und Gliederschmerzen machen sich bemerkbar, manchmal steigt die Temperatur auf bis zu 38,5 °C. Das deutliche Krankheitsgefühl ist in dieser Phase am stärksten ausgeprägt. Viele Menschen bleiben jetzt am liebsten im Bett – und das ist auch genau richtig so, denn dein Körper braucht jetzt vor allem Ruhe. 

Ab dem fünften bis siebten Tag klingen die akuten Beschwerden allmählich ab. Die Nase wird freier, das Fieber geht zurück, das allgemeine Krankheitsgefühl bessert sich. Der Husten kann jedoch noch eine bis zwei Wochen anhalten, auch wenn Sie sich bereits besser fühlen. Das ist völlig normal – die Atemwege brauchen einfach länger zur vollständigen Regeneration.

Grippaler Infekt: Dauer im Vergleich zur echten Grippe 

Eine Erkältung (grippaler Infekt) wird oft mit einer echten Grippe verwechselt. Die Unterschiede sind wichtig: 

Erkältung (grippaler Infekt): 

  • Beginnt schleichend über mehrere Tage 
  • Dauer: 7–10 Tage, maximal 2 Wochen 
  • Milde bis mäßige Symptome 
  • Meist kein oder nur leichtes Fieber 
  • In der Regel harmloser Verlauf 

Echte Grippe (Influenza): 

  • Beginnt plötzlich und heftig 
  • Dauer: 5–7 Tage akute Phase, Genesung kann Wochen dauern 
  • Schwere Symptome mit hohem Fieber (oft über 39 °C) 
  • Starke Kopf- und Gliederschmerzen 
  • Kann ernsthafte Komplikationen verursachen 

Warum dauert der Husten so lange? 

Viele fragen sich: Warum hält der Husten so lange an? Der Husten ist oft das hartnäckigste Erkältungssymptom. Während andere Beschwerden nach wenigen Tagen verschwinden, kann Husten zwei bis drei Wochen andauern. 

Der Grund: Die Atemwege brauchen Zeit, um sich vollständig zu regenerieren. Die Schleimhäute in den Bronchien sind durch die Infektion gereizt und entzündet. Diese Heilung dauert einfach länger als bei anderen Symptomen. 

Sollte der Husten länger als acht Wochen anhalten, spricht man von chronischem Husten. In diesem Fall empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin eine ärztliche Abklärung. 

Was beeinflusst die Erkältungsdauer? 

Die Dauer deiner Erkältung hängt von mehreren Faktoren ab: 

Alter und Gesundheitszustand: Junge, gesunde Menschen überwinden eine Erkältung oft innerhalb einer Woche. Bei älteren Menschen oder chronisch Kranken kann die Genesung deutlich länger dauern. 

Ruhe und Schonung:  Wer sich nicht ausreichend schont und zu früh wieder aktiv wird, riskiert eine verzögerte Heilung oder eine verschleppte Erkältung. Die Beschwerden können dann länger als zehn Tage anhalten. 

Immunsystem: Ein starkes Immunsystem kann die Erkältungsviren schneller bekämpfen. Stress, Schlafmangel und schlechte Ernährung schwächen die Abwehrkräfte. 

Wann zum Arzt bei Erkältung? 

In den meisten Fällen heilt eine Erkältung von selbst aus. Es gibt jedoch Warnsignale, bei denen Sie ärztlichen Rat einholen sollten:

  • Keine Besserung nach 7–10 Tagen oder Verschlimmerung der Symptome 
  • Hohes Fieber über 39 °C, das länger als 3 Tage anhält 
  • Starke Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche 
  • Blutiger, grünlich-gelber oder brauner Auswurf 
  • Starke Kopf-, Brust- oder Ohrenschmerzen 
  • Anhaltende Heiserkeit über 2 Wochen 

Besondere Risikogruppen sollten bei Erkältungssymptomen frühzeitig ärztlichen Rat einholen: Kleinkinder, ältere Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, Personen mit chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem. 

Was beschleunigt die Genesung wirklich? 

Es gibt zwar kein Wundermittel gegen Erkältungen, aber Sie können Ihrem Körper helfen, schneller gesund zu werden:

Ruhe und Schlaf: Ihr Immunsystem arbeitet im Schlaf am effektivsten. Gönnen Sie sich ausreichend Erholung und vermeiden Sie Stress. 

Viel trinken: Mindestens 2 Liter Wasser, Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte halten die Schleimhäute feucht und helfen beim Abtransport der Krankheitserreger. 

Frische Luft: Regelmäßiges Lüften verbessert das Raumklima. Kurze Spaziergänge an der frischen Luft sind erlaubt, wenn Sie sich fit genug fühlen – aber keine Anstrengung!

Nicht zu früh wieder aktiv werden: Auch wenn die schlimmsten Symptome abgeklungen sind, braucht Ihr Körper noch Zeit zur vollständigen Regeneration. Steigen Sie langsam wieder in den Alltag ein.

Wann darf ich wieder Sport treiben? 

Eine der häufigsten Fragen: Wann dürfen Sie nach einer Erkältung wieder Sport machen? Die Antwort ist klar: Erst wenn Sie vollständig symptomfrei sind.
Sport während einer Erkältung belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich und kann im schlimmsten Fall zu einer Herzmuskelentzündung führen. Auch wenn Sie sich schon besser fühlen, sollten Sie mindestens 3–5 Tage nach Abklingen aller Symptome warten, bevor Sie wieder trainieren.
Steigen Sie dann langsam wieder ein und überfordern Sie Ihren Körper nicht sofort mit intensiven Einheiten.

Erkältung vorbeugen: So schützt Sie sich 

Hygiene ist der beste Schutz vor Ansteckung: 

  • Regelmäßiges, gründliches Händewaschen (mindestens 20 Sekunden)  
  • Vermeiden Sie es, sich mit ungewaschenen Händen ins Gesicht zu fassen
  • Niesen und husten Sie in die Armbeuge, nicht in die Hände
  • Halten Sie Abstand zu erkrankten Personen
  • Regelmäßiges Lüften in geschlossenen Räumen 

Sie sind besonders in den ersten zwei bis drei Tagen nach Ausbruch der Symptome am ansteckendsten. In dieser Zeit sollten Sie engen Kontakt zu anderen Menschen möglichst vermeiden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) 

Wie lange ist man bei Erkältung ansteckend? 

Sie können bereits ein bis zwei Tage vor Ausbruch der ersten Symptome ansteckend sein. Am infektiösesten sind Sie in den ersten zwei bis drei Tagen nach Symptombeginn. Insgesamt können Sie etwa eine Woche lang Erkältungsviren ausscheiden. Personen mit geschwächtem Immunsystem können länger ansteckend sein.

Warum hält der Husten so lange an? 

Der Husten ist oft das hartnäckigste Symptom, weil die gereizten Atemwege Zeit zur Regeneration brauchen. Während Schnupfen und Halsschmerzen nach wenigen Tagen verschwinden, können die Bronchialschleimhäute zwei bis drei Wochen zur Heilung benötigen. Das ist normal und kein Grund zur Sorge, solange sich der Husten allmählich bessert.

Was beschleunigt die Genesung wirklich? 

Ausreichend Schlaf und Ruhe sind die wichtigsten Faktoren für eine schnelle Genesung. Dazu kommen viel trinken (mindestens 2 Liter täglich), eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf körperliche Anstrengung. Hausmittel wie Inhalationen oder warme Tees können die Symptome lindern, verkürzen die Erkältungsdauer aber nicht nachweislich.

Wann darf ich wieder Sport treiben? 

Erst wenn Sie vollständig symptomfrei sind, sollten Sie wieder Sport treiben. Warten Sie zusätzlich 3–5 Tage nach Abklingen aller Beschwerden und steigen Sie dann langsam wieder ein. Sport während einer Erkältung kann zu ernsthaften Komplikationen wie einer Herzmuskelentzündung führen.

Wie lange dauert eine Erkältung bei Kindern? 

Bei Kindern kann eine Erkältung bis zu 15 Tage dauern. Kinder haben häufiger Erkältungen als Erwachsene – sechs bis zehn Infekte pro Jahr sind normal, manche Kinder erwischt es sogar öfter als zwölf Mal. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch trainiert und sich gegen viele Erreger erst Abwehrkräfte aufbauen muss.

Was ist eine verschleppte Erkältung? 

Von einer verschleppten Erkältung spricht man, wenn die Beschwerden länger als zehn Tage anhalten oder sich verschlimmern. Das passiert meist, wenn Sie sich während der Erkrankung nicht ausreichend geschont haben. Eine verschleppte Erkältung kann zu Komplikationen wie Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis führen.

Zusammenfassung: Geduld ist der beste Ratgeber 

Eine Erkältung dauert in der Regel 7 bis 10 Tage, manchmal bis zu zwei Wochen. Der Husten kann noch länger anhalten. Das klingt nach viel Zeit, aber Ihr Körper braucht diese Ruhe, um vollständig zu genesen. Die beste Strategie: Gönnen Sie sich ausreichend Erholung, trinken Sie viel, hören Sie auf Ihren Körper und werden Sie nicht zu früh wieder aktiv.

Die meisten Erkältungen heilen ohne Komplikationen aus. Sollten sich Ihre Symptome nach einer Woche nicht bessern oder sogar verschlimmern, zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen. Gerade bei Risikogruppen ist Vorsicht geboten.

Dieser Artikel ersetzt nicht den Arztbesuch. 

Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Gesundheitsaufklärung und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden, anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen. Dies gilt besonders für Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen.

Quellenverzeichnis 

Gesundheitsinformation.de (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen): Erkältung. Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltung.html (Abgerufen am 21. Oktober 2025) 

Apotheken Umschau: Erkältung: Was hilft am besten? Verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/erkaeltung/ (Abgerufen am 21. Oktober 2025) 

Stiftung Gesundheitswissen: Erkältung: Das können Sie selbst tun. Verfügbar unter: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/erkaeltung-und-grippe/erkaeltung (Abgerufen am 21. Oktober 2025) 

NetDoktor: Erkältung: Beschreibung, Symptome. Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/krankheiten/erkaeltung/ (Abgerufen am 21. Oktober 2025) 

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): S3-Leitlinie Akuter und chronischer Husten. AWMF-Register Nr. 053-013. Stand: 01.02.202 Verfügbar unter: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/053-013.html (Abgerufen am 21. Oktober 2025)  

Apotheken Umschau (Grippe vs. Erkältung) Grippe und Erkältung: Wie sich Influenza und Infekt unterscheiden. Verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/ist-es-eine-grippe-oder-erkaeltung-743413.html (Abgerufen am 21. Oktober 2025)  

Bei der Erstellung dieses Artikels kam KI-Unterstützung zum Einsatz.

Schlagworte zu diesem Beitrag

Erkältung, Genesung, Verlauf

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Arzt und Partien in Beratung Nasennebenhöhlenentzündung

Nasennebenhöhlenentzündung – was tun? Hilfe bei Sinusitis 

Atemwege

Nasennebenhöhlenentzündung – was hilft wirklich? Erfahren Sie alles zu Symptomen, Hausmitteln, Behandlung und wann Sie zum Arzt sollten. ✓ Evidenzbasiert ✓ Verständlich
Beitrag lesen

COPD-Symptome rechtzeitig erkennen und richtig deuten 

Atemwege

COPD-Symptome entwickeln sich schleichend: Husten, Auswurf und Atemnot werden oft unterschätzt. Erkennen Sie die AHA-Symptomatik früh und erfahren Sie, wann ärztliche Hilfe wichtig ist.
Beitrag lesen
Frau di e sich sie Brust hält und unter Atemnot leidet

Was tun gegen Atemnot: Hausmittel und bewährte Selbsthilfemaßnahmen 

Atemwege

Was tun gegen Atemnot? Neben der ärztlichen Behandlung können bewährte Hausmittel und Atemtechniken wie die Lippenbremse oder der Kutschersitz akute Luftnot lindern. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen wirksame Selbsthilfemaßnahmen
Beitrag lesen