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Was hilft gegen Übelkeit? Wirksame Strategien für schnelle Linderung 

Frau auf Sofa der Übel ist und sich den Bauch hält

Was hilft gegen Übelkeit? Wirksame Strategien für schnelle Linderung 

Magen-Darm

mg° medizin

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7 MIN

Was hilft gegen Übelkeit? Wirksame Strategien für schnelle Linderung 

Übelkeit ist ein häufiges und belastendes Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Das unangenehme Gefühl im Magen, oft begleitet von Brechreiz, beeinträchtigt das Wohlbefinden und den Alltag. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich Übelkeit mit einfachen Hausmitteln, einer angepassten Ernährung und kleinen Verhaltensänderungen wirksam lindern. Entscheidend ist es, die Auslöser zu erkennen und gezielt dagegen vorzugehen. Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden sollte jedoch immer ärztlicher Rat eingeholt werden. 

Warum dieses Thema wichtig ist 

Fast jeder hat schon einmal unter Übelkeit gelitten – sei es auf Reisen, nach einem üppigen Essen oder in stressigen Situationen. Die Ursachen reichen von harmlosen Auslösern wie Nervosität bis zu ernsthaften Erkrankungen. Wer versteht, was im Körper passiert, kann gezielt gegensteuern und sich selbst helfen. 

Was ist Übelkeit und wie entsteht sie? 

Medizinisch wird Übelkeit als Nausea bezeichnet und vor allem im Oberbauch wahrgenommen. Sie entsteht, wenn das Brechzentrum im Gehirn aktiviert wird – durch Reize aus dem Magen-Darm-Trakt, dem Gleichgewichtsorgan oder durch psychische Faktoren. Der Körper nutzt diese Mechanismen als Schutzfunktion, um schädliche Substanzen oder verdorbene Lebensmittel loszuwerden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Botenstoff Serotonin. 

Häufige Ursachen von Übelkeit 

Die Auslöser von Übelkeit sind vielfältig und reichen von Magen-Darm-Infektionen über Stress und Angst bis hin zu hormonellen Veränderungen wie Schwangerschaft oder Menstruation. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Migräne, eine Magenschleimhautentzündung oder Nebenwirkungen von Medikamenten können Übelkeit verursachen. In seltenen Fällen stecken ernsthafte Erkrankungen wie Blinddarmentzündung, Darmverschluss oder Herzinfarkt dahinter. Deshalb ist es wichtig, bei anhaltenden oder starken Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. 

Bewährte Hausmittel gegen Übelkeit 

Viele natürliche Mittel können die Beschwerden sanft lindern. Besonders bewährt hat sich Ingwer, der als Tee, zum Kauen oder als Bonbon eine antiemetische Wirkung entfaltet. Ebenso helfen verschiedene Kräutertees wie Pfefferminze, Kamille oder Fenchel, den Magen zu beruhigen. Eine Zitronenscheibe im Wasser oder Tee kann ebenfalls helfen, der frische Geruch wirkt oft angenehm. Wärme auf dem Bauch, etwa durch eine Wärmflasche, entspannt die Muskulatur und frische Luft, etwa durch einen Spaziergang, tut ebenfalls gut. 

Die richtige Ernährung bei Übelkeit 

Wenn Ihnen übel ist, benötigt Ihr Magen vor allem Ruhe und leicht verdauliche Kost. Essen Sie kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, denn ein leerer Magen verstärkt oft das Übelkeitsgefühl. Trockene, stärkehaltige Lebensmittel wie Zwieback, Knäckebrot, Toast oder Salzstangen werden meist gut vertragen und können Erbrechen vorbeugen. Eine leichte Hühner- oder Gemüsebrühe liefert Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte und bringt den Magenhaushalt wieder ins Gleichgewicht. Haferschleim oder Haferbrei beruhigt die Magenschleimhaut und fördert die Verdauung. Auch geriebener Apfel, Möhrensuppe, Banane, Kartoffelpüree, Reis oder Nudeln ohne schwere Soßen sind schonende Optionen. Bevorzugen Sie kühle oder lauwarme Speisen, da diese weniger stark riechen und meist besser vertragen werden als warme Gerichte. Lassen Sie sich Zeit beim Essen, kauen Sie gründlich und zwingen Sie sich nicht zum Essen, wenn Ihnen danach nicht ist. Meiden Sie dagegen fettreiche und frittierte Speisen, stark gewürzte oder sehr süße Gerichte sowie blähende Lebensmittel wie Kohl und Bohnen. Auch Milchprodukte und kohlensäurehaltige Getränke sind während einer Übelkeitsphase ungünstig, da sie den Magen zusätzlich belasten können. 

Richtig trinken bei Übelkeit 

Ausreichend Flüssigkeit ist besonders wichtig, vor allem nach Erbrechen. Trinken Sie langsam und in kleinen Schlucken über den Tag verteilt, um den Magen nicht zu überfordern. Stilles Wasser, kalte Saftschorlen oder Kräutertees sind besonders geeignet. Gekühlte Getränke und Wassereis werden oft besser vertragen. Nach dem Erbrechen kann das Trinken mit einem Strohhalm den Verdauungstrakt schonen. 

Praktische Verhaltenstipps im Alltag 

Auch einfache Verhaltensänderungen können helfen, die Beschwerden zu lindern. Sorgen Sie für frische Luft, indem Sie die Fenster öffnen oder einen kleinen Spaziergang machen. Tragen Sie lockere Kleidung, die nicht am Bauch einengt, und legen Sie sich nach dem Essen mit leicht erhöhtem Oberkörper hin. Ruhe und Schlaf unterstützen die Regeneration. Bei stressbedingter Übelkeit helfen Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training oder bewusste Atemübungen. 

Übelkeit gezielt vorbeugen 

Vorbeugung ist oft leichter als Behandlung. Wer weiß, welche Situationen Übelkeit auslösen, kann gezielt gegensteuern. Bei Reisekrankheit hilft ein Sitzplatz in Fahrtrichtung und der Blick auf einen festen Punkt am Horizont. Ingwer kann vorbeugend wirken, wenn er etwa eine halbe Stunde vor Reiseantritt eingenommen wird. Regelmäßige, kleine Mahlzeiten, gründliches Kauen und ausreichend Schlaf sind ebenfalls hilfreich. Identifizieren Sie mögliche Auslöser wie bestimmte Gerüche oder Lebensmittel und meiden Sie diese, wenn möglich. 

Akupressur als ergänzende Maßnahme 

Eine einfache Selbsthilfemethode ist die Akupressur am sogenannten Nei-Kuan-Punkt. Dieser liegt auf der Innenseite des Unterarms, etwa drei Finger breit von der Handgelenksfalte entfernt, zwischen den Sehnen. Drücken Sie mit der Fingerkuppe fest auf diesen Punkt und führen Sie kreisende Bewegungen durch. Nach zehn bis dreißig Sekunden sollte eine Besserung eintreten. 

Wann sollten Sie zum Arzt?  

  • Übelkeit hält länger als zwei bis drei Tage an 
  • Starkes oder wiederholtes Erbrechen
  • Blut im Erbrochenen
  • Hohes Fieber 
  • Starke Bauchschmerzen 
  • Anzeichen von Austrocknung (starker Durst, trockene Schleimhäute, dunkler Urin)
  • Ungewollter Gewichtsverlust 
  •  Notruf (112) bei plötzlicher, sehr heftiger Übelkeit mit Brustschmerzen, starken Kopfschmerzen mit Bewusstseinsstörungen, Verdacht auf Schlaganfall oder Vergiftung 

Auch Schwangere mit starker oder anhaltender Übelkeit sollten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Bei diesen Warnsignalen ist es wichtig, nicht zu zögern und medizinische Unterstützung zu suchen. 

Ein ermutigender Ausblick 

Übelkeit ist zwar unangenehm, aber meist gut behandelbar. Mit den richtigen Strategien – von Hausmitteln über angepasste Ernährung bis hin zu Verhaltensänderungen – können Sie aktiv zur Linderung beitragen. Hören Sie auf Ihren Körper, gönnen Sie sich Ruhe und finden Sie heraus, welche Maßnahmen Ihnen am besten helfen. Mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise lässt sich das Wohlbefinden meist schnell wiederherstellen. 

Dieser Artikel ersetzt nicht den Arztbesuch

Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Gesundheitsbildung und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei anhaltenden, wiederkehrenden oder schweren Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Im Notfall wählen Sie bitte die 112. 

  • Häufige Ursachen: Magen-Darm-Infekte, Stress, hormonelle Veränderungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Medikamente, Reisekrankheit. 
  • Hausmittel & Ernährung: Ingwer, Kräutertees, Wärme, frische Luft, kleine und leichte Mahlzeiten (z.B. Zwieback, Brühe, Banane), kühle Speisen, ausreichend trinken. 
  • Verhaltenstipps: Frische Luft, lockere Kleidung, erhöhte Lage nach dem Essen, Entspannung und Ruhe. 
  • Vorbeugung: Auslöser meiden, Ingwer vor Reisen, regelmäßige kleine Mahlzeiten, Stressreduktion. 
  • Akupressur: Nei-Kuan-Punkt am Unterarm drücken. 
  • Warnsignale (Arztbesuch): Länger anhaltende Übelkeit, starkes oder wiederholtes Erbrechen, Blut im Erbrochenen, Fieber, starke Schmerzen, Austrocknung, Notfälle wie Brustschmerzen oder Bewusstseinsstörungen. 

Bei der Erstellung dieses Artikels kam KI-Unterstützung zum Einsatz.

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