Was hilft gegen Husten? Diese Frage beschäftigt besonders in der Erkältungszeit viele Menschen. Husten ist meist durch einen harmlosen Atemwegsinfekt ausgelöst und heilt von selbst aus. Zahlreiche bewährte Hausmittel und Verhaltensweisen können die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Dazu gehören ausreichendes Trinken, Inhalationen mit warmem Wasserdampf, wohltuende Kräutertees und das Befeuchten der Raumluft.
Bei anhaltendem oder besonders belastendem Husten können Medikamente aus der Apotheke helfen. Wichtig ist, bei länger andauerndem Husten oder zusätzlichen Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.
Warum dieses Thema wichtig ist
Husten gehört zu den häufigsten Gründen, weshalb Menschen eine Arztpraxis aufsuchen. Besonders in den Wintermonaten ist nahezu jeder Dritte davon betroffen. Obwohl Husten meist harmlos ist und im Rahmen einer Erkältung auftritt, kann er den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Nächtliche Hustenattacken rauben den Schlaf, die Stimme wird heiser und die Lebensqualität leidet. Viele Betroffene fühlen sich unsicher, welche Maßnahmen wirklich helfen und wann professionelle Hilfe nötig ist. Dieser Artikel gibt Ihnen fundierte Informationen und praktische Tipps an die Hand, damit Sie besser mit Husten umgehen können.
Husten verstehen – Was passiert im Körper?
Husten ist ein natürlicher Schutzreflex des Körpers. Durch eine heftige Entleerung der Atemluft werden die Atemwege von Fremdkörpern, Krankheitserregern oder überschüssigem Schleim befreit. Im Grunde genommen ist Husten also eine wichtige Funktion, die uns gesund hält.
Verschiedene Hustenarten erkennen
Man unterscheidet zwischen zwei Hauptformen:
- Trockener Reizhusten: Kein Schleim wird abgehustet, die Atemwege sind gereizt
- Produktiver Husten: Schleim wird ausgeworfen, oft bei Bronchitis
Husten nach Dauer einteilen
Je nach Dauer unterscheiden Mediziner:
- Akuter Husten: Dauert bis zu drei Wochen, meist bei Erkältungen
- Subakuter Husten: Hält bis zu acht Wochen an
- Chronischer Husten: Besteht länger als acht Wochen und sollte ärztlich abgeklärt werden
Die häufigsten Ursachen für Husten
Die weitaus häufigste Ursache für akuten Husten ist eine virale Infektion der oberen oder unteren Atemwege, also eine Erkältung oder Bronchitis. Die Viren führen zu Entzündungen in den Atemwegen, die eine vermehrte Schleimbildung begünstigen und den Hustenreiz auslösen.
Neben Erkältungsviren können auch andere Faktoren Husten verursachen. Dazu gehören allergische Reaktionen, Asthma bronchiale, chronische Lungenkrankheiten, Rauchen oder Luftschadstoffe. Auch der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann Husten auslösen. Bestimmte Medikamente, insbesondere ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck, können ebenfalls chronischen Husten verursachen.
Was hilft gegen Husten? Bewährte Hausmittel
Die gute Nachricht ist: Bei einem akuten Infekt können Sie Ihre Symptome meist selbst zu Hause behandeln. Zahlreiche Hausmittel haben sich über Generationen bewährt. Auch wenn ihre Wirkung nicht immer wissenschaftlich bewiesen ist, empfinden viele Menschen sie als wohltuend und hilfreich.
Reichlich trinken – Die Basis jeder Behandlung
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist eine der wichtigsten Maßnahmen bei Husten. Erwachsene sollten mindestens eineinhalb bis zwei Liter pro Tag trinken. Reichlich Flüssigkeit hilft dabei, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen und leichter abzuhusten.
Was gegen Husten trinken?
- Warme Kräutertees mit Thymian, Salbei oder Kamille
- Ingwertee zur Beruhigung des Halses
- Stilles Wasser (nicht zu kalt)
- Tee mit Spitzwegerich oder Eibisch bei Reizhusten
Inhalationen – Wohltuende Feuchtigkeit für die Atemwege
Inhalieren gehört zu den am häufigsten empfohlenen Hausmitteln. Warmer Wasserdampf befeuchtet die gereizten Atemwege und hilft, festsitzenden Schleim zu lösen. Am besten füllen Sie heißes Wasser in einen Inhalator mit Mund- und Nasenaufsatz und atmen den Dampf ruhig und tief ein.
Wiederholen Sie die Inhalation idealerweise alle drei Stunden. Sie können dem Wasser auch Kochsalzlösung hinzufügen. Für die richtige Mischung lösen Sie etwa einen Teelöffel Kochsalz in einem Liter Wasser auf.
Die Raumluft befeuchten
Trockene Raumluft reizt die Schleimhäute zusätzlich und kann den Hustenreiz verstärken. Gerade in der Heizperiode ist die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen oft zu niedrig.
So erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit:
- Wassergefäße auf die Heizung stellen
- Feuchte Tücher im Zimmer aufhängen
- Luftbefeuchter verwenden (besonders bei chronischen Atemwegserkrankungen)
Zwiebelsaft – Ein bewährter Klassiker
Zu den ältesten Hausmitteln gegen Husten zählt Zwiebelsaft mit Kandiszucker oder Honig. Schneiden Sie dazu eine Küchenzwiebel in kleine Würfel und kochen Sie diese mit braunem Kandis oder Honig bei schwacher Hitze auf.
Lassen Sie das Ganze eine Weile ziehen, sieben Sie den Sud durch ein Tuch und nehmen Sie ihn teelöffelweise ein. In Zwiebeln stecken ätherische Öle und schwefelhaltige Verbindungen, denen eine keimabtötende und entzündungslindernde Wirkung zugeschrieben wird.
Honig – Natürliche Hilfe bei Reizhusten
Honig wird traditionell bei Husten eingesetzt und kann besonders bei trockenem Reizhusten wohltuend sein. Ein Teelöffel Honig pur oder in warmem Tee kann den gereizten Hals beruhigen. Wichtig: Honig sollte nicht an Kinder unter einem Jahr gegeben werden.
Brustwickel – Wärmende Unterstützung
Warme Brustwickel fördern die Durchblutung und können hustenlindernd wirken. Die Wärme wird als angenehm empfunden und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Was hilft gegen Husten aus der Apotheke?
In der Apotheke erhalten Sie rezeptfrei verschiedene Medikamente, die bei Husten helfen können. Die Auswahl hängt davon ab, ob Sie unter trockenem Reizhusten oder produktivem Husten mit Schleimbildung leiden.
Pflanzliche Hustenstiller bei Reizhusten
Bei trockenem Reizhusten, der besonders nachts den Schlaf stört, können pflanzliche Hustenstiller Linderung verschaffen:
- Eibisch
- Isländisch Moos
- Spitzwegerich
- Malvenblüten
Diese sogenannten Schleimdrogen legen sich wie ein schützender Film auf die gereizte Schleimhaut und lindern den Hustenreiz.
Schleimlösende Mittel bei produktivem Husten
Bei produktivem Husten mit Schleimbildung eignen sich schleimlösende Mittel:
- Thymian
- Efeu
- Primelwurzel
- Synthetische Wirkstoffe wie Acetylcystein oder Ambroxol
Sie fördern das Abhusten und erleichtern das Atmen. Lassen Sie sich in der Apotheke individuell beraten, welches Präparat für Sie am besten geeignet ist.
Verschreibungspflichtige Hustenstiller
Bei sehr belastendem Reizhusten kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt auch ein verschreibungspflichtiges hustendämpfendes Medikament zur zeitlich begrenzten Anwendung empfehlen.
Wann sollten Sie zum Arzt?
In den meisten Fällen ist Husten harmlos und heilt von selbst aus. Es gibt jedoch Warnsignale, bei denen Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen sollten.
Alarmsignale bei Husten
- Husten länger als drei bis vier Wochen
- Blutiger Auswurf
- Hohes Fieber über 39°C
- Starke Schmerzen im Brustkorb
- Schwere Atemnot
- Übelkeit und Erbrechen
- Zunehmende Schwäche
Auch bei Grunderkrankungen wie Asthma, COPD oder Herzschwäche sollten Sie bei neu auftretendem oder sich verschlechterndem Husten ärztlichen Rat einholen. Eine dauerhafte Reizung der Bronchien kann ab einem gewissen Punkt zu irreversiblen Schäden führen.
So können Sie Husten vorbeugen
Nicht jeder Husten lässt sich verhindern, aber einige Maßnahmen können Ihr Risiko verringern.
Vorbeugende Maßnahmen
- Regelmäßig und gründlich Hände waschen
- Größere Menschenansammlungen in der Erkältungssaison meiden
- Auf Rauchen und Passivrauchen verzichten
- Ausgewogene Ernährung für ein starkes Immunsystem
- Ausreichend Schlaf (7-8 Stunden)
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
- Schleimhäute durch ausreichendes Trinken feucht halten
- Angemessene Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen
Leben mit Husten – Praktische Alltagstipps
Wenn Sie unter Husten leiden, können einige Verhaltensweisen die Beschwerden im Alltag mildern. Schonen Sie sich und gönnen Sie Ihrem Körper ausreichend Ruhe. Verzichten Sie auf körperlich anstrengende Tätigkeiten und Sport, bis die akute Phase überstanden ist.
Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper, um nächtlichen Hustenreiz zu verringern. So fließt weniger Sekret in den Rachenraum. Meiden Sie Reizstoffe wie Zigarettenrauch, starke Gerüche oder sehr kalte Luft.
Lutschen Sie zuckerfreie Bonbons, um den Speichelfluss anzuregen und die Schleimhäute feucht zu halten. Wenn ein Hustenanfall droht, trinken Sie sofort etwas – am besten stilles Wasser oder lauwarmen Tee.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welcher Tee hilft am besten gegen Husten?
Besonders wirksam sind Kräutertees mit Thymian, der krampflösend und schleimlösend wirkt. Auch Salbeitee beruhigt gereizte Schleimhäute, während Kamillentee entzündungshemmend wirkt. Bei trockenem Reizhusten eignen sich Tees mit Eibisch oder Spitzwegerich, die einen schützenden Film auf die Schleimhäute legen.
Hilft Honig bei Kindern gegen Husten?
Honig kann bei Kindern über einem Jahr gegen Husten helfen und wird traditionell zur Linderung von Reizhusten eingesetzt. Wichtig: Geben Sie Kindern unter einem Jahr keinen Honig, da dieser Bakteriensporen enthalten kann, die für Säuglinge gefährlich sind.
Wie lange dauert Husten normalerweise?
Akuter Husten bei einer Erkältung dauert in der Regel ein bis drei Wochen. In manchen Fällen kann er bis zu acht Wochen anhalten (subakuter Husten). Besteht der Husten länger als acht Wochen, spricht man von chronischem Husten, der ärztlich abgeklärt werden sollte.
Was hilft gegen nächtlichen Husten?
Gegen nächtlichen Husten helfen ein erhöhtes Kopfteil, ausreichendes Trinken vor dem Schlafengehen und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer. Auch ein Glas Wasser am Bett griffbereit zu haben, kann bei plötzlichen Hustenanfällen hilfreich sein.
Sollte man bei Husten eher Hustenstiller oder Hustenlöser nehmen?
Bei trockenem Reizhusten ohne Schleim, der besonders nachts stört, können Hustenstiller sinnvoll sein. Bei produktivem Husten mit Schleimbildung sind Hustenlöser die bessere Wahl, da sie das Abhusten erleichtern. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welches Mittel für Ihre Symptome geeignet ist.
Ermutigender Ausblick
Auch wenn Husten lästig und belastend sein kann – in den allermeisten Fällen ist er harmlos und klingt innerhalb weniger Wochen von selbst ab. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre Beschwerden wirksam lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
Hören Sie auf Ihren Körper, gönnen Sie sich Ruhe und scheuen Sie sich nicht, bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Die gute Nachricht ist: Aktuelle medizinische Leitlinien bieten Fachleuten immer bessere Orientierung für die Behandlung von Husten, sodass Ihnen bei Bedarf gezielt geholfen werden kann.
Dieser Artikel ersetzt nicht den Arztbesuch.
Die hier dargestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und Gesundheitskompetenz. Sie ersetzen keine individuelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei Beschwerden oder gesundheitlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder Ihre Apotheke. Insbesondere bei anhaltendem, starkem oder wiederkehrendem Husten sowie bei zusätzlichen Symptomen ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
- Deutsche Atemwegsliga e.V.: Bessere Hilfe bei Husten: Aktualisierte Leitlinie zur Behandlung von erwachsenen Patienten veröffentlicht. Pressemitteilung vom 04. März 2025. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.atemwegsliga.de/
- Lungeninformationsdienst am Helmholtz Zentrum München: Husten – Das Wichtigste in Kürze. Factsheet, Stand 2024. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.lungeninformationsdienst.de/
- AWMF – Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften: S2k-Leitlinie Fachärztliche Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten. Version 4.1, Stand Januar 2025. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/020-003
- Apotheken Umschau: Husten: Welche Hausmittel helfen? Von Ulrich Kraft. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.apotheken-umschau.de/
- Apotheken Umschau: Husten: Welche Ursachen gibt es und was hilft? Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.apotheken-umschau.de/
- NetDoktor: Reizhusten: Was hilft? Medizinisch geprüft. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.netdoktor.de/symptome/reizhusten/
- NetDoktor: Hausmittel gegen Husten. Medizinisch geprüft. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.netdoktor.de/symptome/husten/hausmittel-gegen-husten/
- Gesundheitsinformation.de (IQWiG – Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen): Husten. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.gesundheitsinformation.de/husten.html
- Lungeninformationsdienst am Helmholtz Zentrum München: Husten: Arten, Ursachen und Behandlung. Schwerpunktthema. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/husten
- HELIOS Gesundheit: Husten: Ursachen, Symptome und Behandlungen. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.helios-gesundheit.de/magazin/
- NDR Ratgeber Gesundheit: Hausmittel gegen Husten: Was hilft wirklich? Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/
- Lungenärzte im Netz: Krankheitsbild & Ursachen – Husten, chronisch. Abgerufen am 21. Oktober 2025 von https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/husten-chronisch/
Bei der Erstellung dieses Artikels kam KI-Unterstützung zum Einsatz.



