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Videos mit Tipps und Tricks zur Meningokokken-B-Impfung

Meningokokken: Bakterien in Großaufnahme

Videos mit Tipps und Tricks zur Meningokokken-B-Impfung

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mgo medizin

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5 MIN

Erschienen in: pädiatrische praxis

  • Videos veranschaulichen Implementierung und Durchführung der Impfung in der Praxis
  • STIKO empfiehlt Koadministration der MenB-Impfung mit weiteren Standardimpfungen
  • Frühe Impfung kann Zunahme invasiver MenB-Erkrankungen verhindern

Eine frühestmögliche Impfung gegen Meningokokken B (MenB) ist von besonderer Bedeutung für den Schutz von Säuglingen und Kleinkindern – denn diese sind am häufigsten von invasiven MenB-Erkrankungen betroffen [1, 2]. Um einen möglichst frühen Immunschutz zu erreichen und die Anzahl der Impftermine zu verringern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Koadministration mit weiteren Standardimpfstoffen [1, 2]. Von der Elternberatung bis zur Koadministration – wie eine erfolgreiche Implementierung in der Kinderarztpraxis gelingen kann, zeigen die aktuellen Videos, die Ärztinnen und Ärzte auf der GSK-Website unter https://gsk.to/Videos-MenB-Impfung abrufen können. Sobald alle regionalen Impfvereinbarungen abgeschlossen sind, ist die bundesweite Verordnung der MenB-Impfung über den Sprechstundenbedarf (SSB) und eine Abrechnung über die Versichertenkarte möglich.

Tipps und Tricks in Videos

Ab sofort können Pädiaterinnen und Pädiater auf der GSK-Website vier Videos zur frühen MenB-Impfung und Koadministration abrufen. Kinderärztin Dr. Franziska Beinert erklärt, worauf es bei der Impfberatung ankommt und wie eine erfolgreiche Implementierung in der Praxis gelingt. Sie erläutert die Impfempfehlung der STIKO und die Vorteile einer gleichzeitigen Verabreichung der MenB-Impfung mit der Rotaviren-Schluckimpfung, der 6-fach-Impfung und der Pneumokokken-Konjugat-Impfung. Die Koadministration wird mit und ohne Unterstützung einer Arzthelferin anschaulich demonstriert. »Mittlerweile ist es so, dass die Dreifachimpfung an einem Tag fester Bestandteil unseres ersten Impftermins ist und ich merke, dass die Eltern sich von uns gut beraten fühlen. Das sehe ich daran, dass wir inzwischen auch zur U4 und U5 die zweiten Impfungen durchführen und eine sehr gute Impfquote haben«, so Beinert. Zur Prävention und Verminderung von Fieber und Schmerzen nach einer MenB-Impfung befürwortet sie eine prophylaktische Paracetamol-Gabe gemäß Empfehlung der STIKO [1, 2].

Koadministration der MenB-Impfung mit bis zu drei weiteren Standardimpfungen

Die von der STIKO empfohlene Koadministration der MenB-Impfung mit bis zu drei weiteren Standardimpfungen [1, 2] hat viele Vorteile für Ärztinnen und Ärzte, Eltern und Kinder. In der Arztpraxis ist der Verwaltungsaufwand für Dokumentation, Nachbearbeitung und Impfplanung reduziert. Die geringere Zahl an Impfterminen spart zudem Zeit und Ressourcen. Für Eltern bedeuten weniger Arztbesuche Entlastung im Alltag und weniger Stress. Bei Kindern kann das Schmerzerlebnis durch weniger Impftermine reduziert und ein möglichst früher Immunschutz erreicht werden.

Frühe Impfung kann Zunahme invasiver MenB-Erkrankungen verhindern

Eine invasive Meningokokken-Erkrankung ist zwar selten, kann aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen, die Todesfallrate ist hoch. In Deutschland versterben ca. 10 % aller Patientinnen und Patienten trotz intensivmedizinischer Versorgung [3].  Eine MenB-Erkrankung kann zu einer Meningitis oder einer Sepsis führen [4].  Bei einer Meningitis können bleibende neurologische Schäden wie Epilepsie, Erblindung und Hörverlust auftreten, während eine Sepsis Gewebeabsterben und im Extremfall Amputationen verursachen kann [5]. Trotz Behandlung mit Antibiotika kommt es bei 20 % der IME-Patientinnen und -Patienten zu Komplikationen und Spätfolgen [5]. 

Von den im Jahr 2024 an das Robert Koch-Institut gemeldeten 342 invasiven Meningokokken-Erkrankungen waren 136 der Serogruppe B zuzuordnen – 24 Fälle traten im ersten Lebensjahr auf. Im Jahr 2025 gibt es bisher 26 MenB-Fälle, davon fünf bei Kindern unter einem Jahr (Stand: 26.02.2025) [6].  Das unterstreicht die Notwendigkeit einer frühen Impfung. Eine Impfung gegen MenB vor dem ersten Infektionsgipfel kann die weitere Zunahme von invasiven MenB-Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern verhindern. Deshalb empfiehlt die STIKO seit Januar 2024 allen Säuglingen ab dem Alter von zwei Monaten eine Standardimpfung gegen MenB mit 4CMenB (Bexsero) [1].

Die Standardimpfempfehlung der STIKO führte zu einem bundesweiten Leistungsanspruch. Trotzdem ist die MenB-Impfung noch nicht flächendeckend ohne weiteres zugänglich. Bis zum Abschluss der Impfvereinbarungen muss sie über Privatrezept im Rückerstattungsverfahren verordnet und abgerechnet werden. Dieses Verfahren ist aufwändig und kann Menschen aus unteren Einkommensgruppen finanziell belasten. Eine regionale Impfvereinbarung bedeutet eine wesentliche Vereinfachung der Verordnung, Abrechnung und Erstattung für Eltern, Praxen und Krankenkassen. Nach Abschluss aller regionalen Impfvereinbarungen ist eine bundesweite Verordnung über den Sprechstundenbedarf (SSB) und eine Abrechnung über die Versichertenkarte möglich.

Zu den GSK-Videos: https://gsk.to/Videos-MenB-Impfung

Referenzen

  1. Robert Koch-Institut (RKI). Epidemiologisches Bulletin 3/2024 (rki.de). Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Epidemiologisches-Bulletin/2024/03_24.pdf?__blob=publicationFile&v=8
  2. Robert Koch-Institut (RKI). Epidemiologisches Bulletin 4/2025 (rki.de). Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Epidemiologisches-Bulletin/2025/04_25.pdf?__blob=publicationFile&v=7
  3. Robert Koch-Institut (RKI). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2019. Verfügbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/Jahrbuecher/2019.html
  4. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Erregersteckbrief Meningokokken. Verfügbar unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/meningokokken/
  5. Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen“. Verfügbar unter: https://dgk.de/fileadmin/user_upload/AGMK/presse/AGMK-PK_2009/Fragen_und_Antworten.pdf
  6. Robert Koch-Institut (RKI). SurvStat@RKI 2.0. Verfügbar unter: https://survstat.rki.de

Quelle: Pressemitteilung von GSK, Februar 2025

Bilderquelle: © Tatiana Shepeleva – stock.adobe.com; Symbolbild

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