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Neuer Rekord für Herzunterstützungstherapien im HDZ NRW

Ein Erwachsener und ein Kind halten ein rotes symbolisches Herz in Händen

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Erschienen in: pädiatrische praxis

Künstliche Herzunterstützung rettet Leben von schwerkranken Kindern und Jugendlichen. Das HDZ NRW hat in diesem Jahr bereits neun Kinder und Jugendliche mit einer künstlichen Herzunterstützung zeitgleich stationär versorgt.

Die Herzspezialisten Prof. Dr. Stephan Schubert (Kinderkardiologie) und Prof. Univ. assoc. Dr. Eugen Sandica (Kinderherzchirurgie) und ihr Team am Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum in Bad Oeynhausen haben in diesem Jahr bereits neun Patientinnen und Patienten im Alter von 0 bis 18 Jahren mit einer künstlichen Herzunterstützung zeitgleich stationär versorgt. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Einrichtung als bis dato weltweites Novum über eine extreme Häufung von Fällen mit zeitgleicher Behandlung von acht Kindern mit einem Kunstherzsystem (engl. = Ventricular Assist Device [VAD]) berichtet. Und obwohl viele dieser acht Kinder bereits die Klinik wieder verlassen konnten, sind neue Notfälle nachgerückt.

Engpässe bei Versorgungsressourcen

»Im Kinder- und Jugendbereich hat sich das Versorgungsspektrum durch die zusätzlichen Therapiemöglichkeiten und zunehmende Expertise grundlegend erweitert. Wir sehen damit allerdings auch Engpässe angesichts knapper Ressourcen in der Kinderherzmedizin in Deutschland.«

Univ.-Prof. Dr. med. Stephan Schubert, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen

Eigene stationäre Versorgungseinheiten für diesen anspruchsvollen Therapiebereich innerhalb des Kinderherzzentrums, wie es sie für Erwachsene bereits gibt, wären daher dringend erforderlich. Für die Behandlung schwer herzkranker Kinder mit einem Kunstherzen sind speziell ausgebildete Ärztinnen/Ärzte, Pflegefachkräfte, VAD-Koordinatoren, Psychologinnen/Psychologen und Physiotherapeutinnen/Physiotherapeuten über einen durchschnittlichen stationären Versorgungszeitraum von ein bis zwei Jahren langfristig eingebunden. Erforderlich wären daher aber auch familiengerechtere Unterbringungsmöglichkeiten, da sehr häufig Angehörige über einen langen Zeitraum mit untergebracht werden müssen.

Entlastung des Herzens durch die Therapie

Wie bei Erwachsenen auch erfolgt die lebensrettende Herzunterstützungstherapie bei Kindern und Jugendlichen nur dann, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Da sie vielfach dazu dient, die Wartezeit auf ein Spenderherz zu überbrücken, ist es ratsam, die Therapie in einem auf Herztransplantationen spezialisierten Zentrum durchzuführen. Mitunter kann sich das kranke Herz aber auch durch die Entlastung des Herzens durch das implantierte Unterstützungssystem nach einiger Zeit wieder erholen. Dann kann es auch wieder ausgebaut werden. Sowohl Einbau, Ausbau als auch Herztransplantation sind Operationen mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, die besonders aufwendig sind und mehrere Stunden dauern. 78 Kinder und Jugendliche wurden seit 2008 mit einer künstlichen Herzunterstützung in Bad Oeynhausen versorgt, davon 32 in den letzten fünf Jahren.

Das größte Herztransplantationszentrum in Deutschland

Das Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen
Das Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. Quelle: © HDZ NRW

Das Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum ist in Nordrhein-Westfalen das einzige Herztransplantationszentrum für Kinder und Jugendliche. Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist das größte Herztransplantationszentrum in Deutschland. Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 40.500 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14.300 in stationärer Behandlung, sowie 1.300 ambulanten Operationen zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Zur ausgewiesenen Expertise des Zentrums zählt die Therapie des gesamten Spektrums von angeborenen Herzfehlbildungen im Neugeborenen-, Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Jährlich werden hier weit über 1.000 Patientinnen und Patienten mit herausragenden Ergebnissen auch im internationalen Vergleich stationär sowie ca. 4.500 Patientinnen und Patienten ambulant betreut.

Quelle: Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen (Pressemitteilung)

Bilderquelle: © REDPIXEL – stock.adobe.com; Symbolbild

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