Unter diesem Motto hatten die Augenchirurginnen anlässlich der AAD 2023 zu einer abendlichen Veranstaltung eingeladen. Kern war ein Vortrag von Claudia Kleinert mit anschließender Diskussion: „Unschlagbar positiv“ sei, wer Charisma habe, und daran könne man gezielt arbeiten, so die als Wetter-Moderatorin bekannte Coachin und Autorin. Zudem bot der Abend den Ophthalmologinnen reichlich Gelegenheit zum Netzwerken.
Kann man Charisma lernen? Wenn ja, wie? Man könne eine Reihe von Schubladen öffnen, damit man beim jeweiligen Gegenüber seine Wirkung bewusst steuern und auch hervorrufen könne, so Kleinert. Bekannt ist sie als Wettermoderatorin aus dem ARD-Fernsehen, doch die ausgebildete Bankerin und Diplom-Betriebswirtin moderiert seit vielen Jahren Sendungen fürs Fernsehen und Veranstaltungen für Unternehmen. Zudem führt sie Mitarbeiterschulungen, Führungskräfte-Trainings und Coachings durch. Sie selbst bezeichnet sich als Expertin für Ausstrahlung und Wirkung mit einer Leidenschaft für das Präsentieren.
Charisma kann man lernen
Dass diese Leidenschaft ihr Antrieb ist, merkte frau auch bei ihrem kurzweiligen Vortrag vor den Augenchirurginnen. Alle seien gut in ihrem Fach (der Augenheilkunde), stellte Kleinert zunächst fest – aber das müssten sie auch rüberbringen. Eine charismatische Persönlichkeit, wie Kleinert sie definiert, gewinne im Laufe ihres Lebens immer mehr an Wirkung und Ausstrahlung, insbesondere wenn sie sich regelmäßig hinterfrage und an sich und ihrer Wirkung arbeite, schreibt sie auch in ihrem Buch (Titel: Unschlagbar positiv). Kleinerts Konzept der Charisma-Formel umfasst die gezielte Arbeit an allen Bereichen, die daran beteiligt sind: Sprache, Gestik, Mimik, Stimme, Stimmlage – und die Art und Weise, wie kommuniziert wird. Dies geschehe im Idealfall strukturiert und zugleich bildhaft, fantasievoll und sowohl begeistert als auch begeisternd.
Erfahrungen austauschen und Kontakte knüpfen
An den lebhaften Vortrag schloss sich eine ebenso lebhafte Diskussion mit der Referentin an. Ort der Veranstaltung war der Klosterhof im Maxhaus in der Düsseldorfer Altstadt. Das Bistro im glasüberdachten Innenhof eines ehemaligen Franziskanerklosters bot ein außergewöhnliches Ambiente und einen schönen Rahmen für den Prosecco-Empfang zur Begrüßung und das Get-together mit Fingerfood nach dem Vortrag.
Prof. Dr. Sabine Aisenbrey, Vorsitzende des Vereins der Augenchirurginnen, und Vorstandsmitglied Dr. Stefanie Schmickler begrüßten zahlreiche Teilnehmerinnen – „gestandene“ Augenchirurginnen ebenso wie junge Ärztinnen, die das Operieren noch lernen wollen. In angeregten Diskussionen wurden Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft.
Fazit: ein gelungener Abend nach einem anstrengenden Kongresstag – motivierend und inspirierend.
Das Netzwerk der Augenchirurginnen e.V.
Mittlerweile sind knapp 50 Prozent der Ophthalmologen weiblich, aber lediglich um die 25 Prozent schaffen den Sprung in die Ophthalmochirurgie. Fehlende Karrierechancen, der Mangel an weiblichen Vorbildern, die Nicht-Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein unzureichender Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen sind Herausforderungen, denen sich Augenärztinnen auf ihrem Weg in die Augenchirurgie stellen müssen. Ziel des Vereins Die Augenchirurginnen e.V. ist die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Augenheilkunde, speziell in der chirurgischen Tätigkeit, in Führungspositionen und in der Forschung. Der Verein möchte einen Beitrag dazu leisten, die Zahl der operierenden Augenärztinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz langfristig zu steigern und die Ophthalmochirurgie für die Zukunft zu rüsten.
Die Augenchirurginnen stehen für den Erfahrungs- und Informationsaustausch, die persönliche Begegnung sowie die Weitergabe von praktischem (operativem) Wissen. Zum Programm gehören neben dem Networking u.a. Mentoring-Programme, die Durchführung von Fortbildungen, Wetlabs und wissenschaftlichen Veranstaltungen, Hospitationsangebote und Förderprogramme.
Weitere Informationen: www.augenchirurginnen.de
Bericht und Foto: Susanne Wolters



