Tablets, Computer oder Hausaufgaben – heutzutage konzentrieren sich Kinder vor allem auf das, was direkt vor ihnen ist und verbringen oft weniger Zeit draußen. Die Folge dieser neuen Verhaltensweise ist, dass mehr Kinder Myopie entwickeln. Die Experten von Rodenstock haben eine Lösung entwickelt: Die neuen MyCon Brillengläser sind darauf ausgelegt, die Myopie zu korrigieren, scharfes Sehen zu gewährleisten und dem Fortschreiten der Myopie bei jedem kurzsichtigen Kind entgegenzuwirken.
Myopie ist einer der häufigsten Refraktionsfehler und betrifft heute schon 34 Prozent der Weltbevölkerung – Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 mehr als 50 Prozent von Myopie betroffen sein werden.[1] Beeinflusst wird diese Entwicklung durch unterschiedliche Faktoren wie eine veränderte Verhaltensweise in Form von beispielsweise vermehrter Naharbeit als auch eine genetische Veranlagung. So steigt das Risiko, eine Myopie im Kindesalter zu entwickeln um 25 bis 40 Prozent, wenn ein Elternteil kurzsichtig ist. Sind beide Elternteile betroffen liegt das Risiko bereits bei 35 bis 60 Prozent.[2] Kinder, die an einer Kurzsichtigkeit leiden, haben zudem ein erhöhtes Risiko für Augenerkrankungen wie Glaukom oder Katarakt im Erwachsenalter, weshalb es äußerst wichtig ist, die Entwicklung einer Myopie so früh wie möglich festzustellen und ihr Fortschreiten ab dem Moment ihrer Diagnose zu verlangsamen. Denn schließlich verringert das Verlangsamen einer Myopieprogression um bereits eine Dioptrie während der Kindheit das Risiko der Entwicklung einer myopen Makulopathie um 40 Prozent.[3]
Funktionsweise von Rodenstock MyCon
Myopie entsteht, wenn das Auge etwas zu lang ist. Durch die Korrektur einer Kurzsichtigkeit mit einem Einstärkenglas wird jedoch Licht in peripheren Bereichen hinter die Netzhaut projiziert. Das führt dazu, dass sich die Augen bei einigen Kindern anpassen und übermäßig in die Länge wachsen, was die Kurzsichtigkeit verstärkt.
MyCon ist ein peripheres Defokussierungsglas mit horizontal asymmetrischem Design. Es verfügt über eine zentrale Sehzone, die eine stabile Refraktion um das optische Zentrum herum gewährleistet. Die äußeren Bereiche hingegen erzeugen eine periphere Progression entlang des horizontalen Meridians. Das MyCon-Glas verfügt somit über drei Zonen: In der zentralen Zone entspricht die optische Wirkung der Vollkorrektion für die Ferne. In der temporalen Zone steigt die Wirkung bis auf 2,5 dpt an und in der nasalen Zone auf bis zu 2,0 dpt. Diese optische Form ermöglicht es, das in das optische Zentrum eintretende Licht wie bei Standardgläsern korrekt auf die Netzhaut zu fokussieren. Anders jedoch als bei Standardgläsern brechen MyCon-Gläser das Licht aus der Peripherie so, dass es vor der Netzhaut fokussiert wird. Dies hilft dabei, das Längenwachstum der Augen zu verlangsamen und einem Fortschreiten der Myopie entgegenzuwirken. Durch dieses spezielle Glasdesign sind die Gläser für alle myopen Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren unabhängig vom Grad der Myopie und auch präventiv geeignet.
Forschungsergebnisse und klinische Studie
In einer unabhängigen und externen klinischen Langzeitstudie aus den Jahren 2012 bis 2018 mit europäischen Kindern wurde die Wirksamkeit von Gläsern gemäß den Prinzipien der MyCon-Gläser hinsichtlich einer Verlangsamung des Fortschreitens der Myopie untersucht.[4] Die Studie überwachte das Fortschreiten der Myopie in einer Gruppe von 146 europäischen Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 14 Jahren mit einer Myopie zwischen -1,00 und -6,00 dpt. Die erste Versuchsgruppe erhielt Brillengläser nach dem Prinzip der MyCon-Gläser. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe verwendeten hingegen normale Einstärkengläser. Während der Studie wurde das Fortschreiten der Myopie (Refraktion und axiale Länge) nach sechs Monaten, zwölf bis 18 Monaten, zwei Jahren, drei Jahren sowie vier bis fünf Jahre nach Beginn des Tragens der Brille überprüft.
Die Studienergebnisse belegen, dass die Gläser nach den MyCon-Prinzipien das Fortschreiten der Myopie im Vergleich zur Kontrollgruppe um 40 Prozent verlangsamte. Zudem wurde die Zunahme der Augapfellänge nach zwei Jahren um 56 Prozent und nach vier bis fünf Jahren um 35 Prozent verringert.
Nicht invasive Behandlungsform der Myopie
MyCon Brillengläser stellen eine nicht invasive Behandlungsform der Myopie dar, die als solche die Akzeptanz der Träger erhöht. Zudem kontrolliert die asymmetrische Verteilung der horizontalen Defokussierung das Augenlängenwachstum und trägt gleichzeitig zu einem erhöhten Tragekomfort bei, der durch ein ästhetisches und vergleichsweise dünnes Glas begünstigt wird.
Rodenstock MyCon korrigiert die Myopie, gewährleistet scharfes Sehen und wirkt dem Fortschreiten der Myopie bei Kindern entgegen. Denn gerade bei Kindern zählt jede Dioptrie.
Weitere Informationen: www.rodenstock.de/mycon
Literatur:
- Adaptiert von Holden et al. (2016). Global prevalence of myopia and high myopia and temporal trends from 2000 through 2050. Ophthalmology. 2016: 123:1036-42
- Wu, M.-M., & Edwards, M.H. (1999). The Effect of Having Myopic Parents: An Analysis of Myopia in Three Generations: Optometry and Vision Science, 76(6), 387-392.
- Bullimore, M. A., & Brennan, N. A. (2019). Myopia Control: Why Each Diopter Matters. Optometry and Vision Science, 96(6), 463-465.
- Tarutta, E.P., Proskurina, O.V., Tarasova, N.A., Milash, S.V., & Markosyan, G. A. (2019). Long-term results of perifocal defocus spectacle lens correction in children with progressive myopia. Vestnik Oftalmologii, 135(5), 46.
Quelle und Bildquelle: Rodenstock



