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Lions-Hornhautbank Homburg: Seit zehn Jahren Kooperation mit Luxemburg

Hornhauttransplantat

Lions-Hornhautbank Homburg: Seit zehn Jahren Kooperation mit Luxemburg

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Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg/Saar feiert ein Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren besteht die einzigartige transnationale Zusammenarbeit zwischen ihrer Lions-Hornhautbank und dem Centre Hospitalier de Luxemburg. Mittlerweile unterstützen vier luxemburgischen Kliniken  das UKS, um den Patienten der Warteliste schnellstmöglich zu einem Transplantat zu verhelfen.

676-mal haben die Augenärzte der Klinik für Augenheilkunde am UKS Homburg/Saar im Jahr 2021 eine Augenhornhaut transplantiert. Hinter jeder einzelnen dieser Transplantationen steht das Schicksal eines Menschen und die Bedeutung für sein Leben und seine Selbstständigkeit. Oft ist die Hornhautverpflanzung die einzige Möglichkeit, das Augenlicht zu retten – Voraussetzung ist die Gewebespende.

Grafik Keratoplastiken Homburg
Die Zahl der Keratoplastiken in der Klinik für Augenheilkunde am UKS ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Grafik: Univ.-Augenklinik Homburg UKS

Mit dem Ziel, die Großregion mit Spenderhornhäuten optimaler Qualität zu versorgen, wurde im Jahr 2000 die Lions-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz an der Universitäts-Augenklinik Homburg gegründet. Diese Gewebeeinrichtung soll helfen, die Wartezeit auf eine Spenderhornhaut zu verkürzen. Denn in der Tat ist die Nachfrage nach einer Hornhauttransplantation deutlich höher als die Anzahl der Spender. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Transplantat beträgt zwei bis vier Monate.

Umso begrüßenswerter war für den Direktor der Universitäts-Augenklinik, Prof. Dr. Berthold Seitz, im Jahr 2012 der Vorschlag des luxemburgischen Gesundheitsministeriums, sich an der Gewinnung von Spendergewebe zu beteiligen – nicht zuletzt, da auch viele luxemburgische Patientinnen und Patienten auf der Homburger Warteliste stehen oder in der dortigen Universitäts-Augenklinik bereits erfolgreich transplantiert wurden. Seitz war begeistert, denn eine solche besiegelte länderübergreifende Zusammenarbeit zur Spendergewinnung war eine nie dagewesene, großartige Chance für die Patienten beider Länder.

Nachdem alle rechtlichen und technischen Voraussetzung erfüllt waren, konnte am 27. November 2012 in feierlichem Rahmen die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Centre Hospitalier de Luxemburg (CHL) und dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) unterzeichnet werden. Damit war das CHL das erste Zentrum für Hornhautspende und Hornhautentnahme in Luxemburg.

Dieser Meilenstein war nur der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, denn zwischenzeitlich konnte die Lions-Hornhautbank der Universitäts-Augenklinik des Saarlandes auch die luxemburgischen Kliniken Hôpitaux Robert Schuman (Zitha Klinik, Hôpital Kirchberg), Centre Hospitalier Emile Mayrisch in Esch-sur-Alzette und jüngst auch Centre Hospitalier du Nord in Ettelbrück als Kooperationskliniken gewinnen.

Grafik: In Luxemburg entnommene Hornhäute
In den vergangenen zehn Jahren konnten an luxemburgischen Kliniken bereits 926 Spenderhornhäute gewonnen werden. Grafik: Univ.-Augenklinik Homburg UKS

Regelmäßig werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der luxemburgischen Kliniken in Homburg für die Entnahme geschult, womit insgesamt in den vergangenen zehn Jahren bereits 926 Spenderhornhäute gewonnen werden konnten. Seit 2012 konnte 339 Luxemburgerinnen und Luxemburger in Homburg ein neues Augenlicht geschenkt werden.

Grafik: Luxemburger, die in Homburg ein Transplantat erhielten
Seit 2012 erhielten 339 Luxemburgerinnen und Luxemburger in Homburg ein Transplantat. Grafik: Univ.-Augenklinik Homburg UKS

Das zehnjährige Jubiläum möchte Prof. Seitz – auch im Namen seines Teams – zum Anlass nehmen, allen Kooperationspartnern für die bisherige großartige Zusammenarbeit und die daraus entstandenen Freundschaft zu danken. Er hofft auf ein weiterhin so fruchtbares Gedeihen der Kooperationen zur Gewebespende zum Wohle aller Patienten auf der Warteliste (derzeit fast 300).

Ein ganz besonderer Dank geht an Lea und Claude Hemmer aus Luxemburg, die als leitende Mitarbeiter im Gesundheitsministerium vor mehr als zehn Jahren den Startschuss für diese in Deutschland einzigartige transnationale Kooperation bei der Gewebespende gegeben haben.

Quelle: Prof. Dr. Berthold Seitz, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar

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