Vom 2. bis 5. November 2023 fand das erste Vitrektomie-Wetlab der Augenchirurginnen e.V. bei der ESASO im schweizerischen Lugano statt. Noch in ihrer Zeit als Vorstandsvorsitzende hatte sich Prof. Dr. Sabine Aisenbrey dafür stark gemacht, den Mitgliedern des Netzwerks neben Phakokursen auch einen Vitrektomie-Kurs anzubieten.
Mit den Co-Referentinnen Dr. Ute Eckardt, Dr. Ameli Gabel-Pfisterer und PD Dr. Katharina Krepler erstellte sie ein Konzept für die vitreoretinale Chirurgie und konnte die Firma DORC, vertreten durch Marijn de Winter, für das Sponsoring gewinnen. Dieses Engagement gab den Augenchirurginnen die Möglichkeit, das Wetlab in der European School for Advanced Studies in Ophthalmology of (ESASO) in Lugano stattfinden zu lassen. Für die Intraokularlinsen im Wetlab hatte Hoya Surgical Optics gesorgt. An zwei Tagen wurde von morgens bis abends Theorie und vor allem viel Praxis gelehrt. Die Betreuung durch die vier Referentinnen entsprach annähernd einer 1:1 Betreuung im Wetlab, wofür die Kursteilnehmerinnen enorm dankbar waren.
Vitrektomie theoretisch und praktisch erprobt
Thematisch standen OP-Vorbereitung, Bedienung des BIOMS durch einen Repräsentanten von Oculus, Anlegen der Ports über spezielle Vitrektomie-Indikationen wie Glaskörperblutung, Membranpeeling, Amotiochirurgie, Kernbergung und Endophthalmitis auf dem Programm und wurden sowohl theoretisch als auch praktisch am Schweineauge erprobt. Die zwölf Teilnehmerinnen gaben am Ende an, sich über eine Fortführung dieses Kurses sehr zu freuen.
Die anschließende Umfrage ergab eine sehr hohe Zufriedenheit mit Organisation, Unterkunft, Verpflegung, Abendveranstaltungen, Vorträgen sowie der Betreuung bei praktischen Übungen. Auf die Frage, ob der Kurs sie operativ weitergebracht habe, antworteten knapp 80 Prozent der Befragten mit ja. Mit dem Kurs insgesamt waren die Teilnehmerinnen sehr zufrieden (77,8%) bzw. zufrieden (22,2%) und nahezu 90 Prozent würden erneut daran teilnehmen.
Die Augenchirurginnen e.V.
Seit 2019 sind Die Augenchirurginnen e.V. ein eingetragener Verein, der sich für die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Augenheilkunde einsetzt, speziell in chirurgischer Tätigkeit, in Führungspositionen und in der Forschung. Obwohl mindestens 50 Prozent der Ophthalmologen weiblich sind, landet nur ein kleiner Teil dieser Frauen anschließend am OP-Tisch oder in Führungspositionen. Der Verein bietet den Mitgliedern Fortbildungsveranstaltungen, Wetlabs, Mentoring-Programme, Hospitationsangebote, Netzwerkveranstaltungen, persönliche Gespräche und vieles mehr. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem intensiven Austausch und dem Aufbau eines starken Netzwerks unter den Augenchirurginnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). Der Verein zählt inzwischen ca. 400 Mitglieder.
Quelle und Bildquelle: Die Augenchirurginnen e.V.



