Zum Weltgesundheitstag am 7. April weist die Christoffel-Blindenmission (CBM) darauf hin, wie wichtig der Ausbau medizinischer Infrastruktur gerade in den ärmsten Ländern der Welt ist. Das Beispiel von Liness aus Malawi zeigt, wie schwierig es ist, medizinische Hilfe zu finden.
Im Norden Malawis sind viele Kinder blind durch Katarakt, obwohl sie geheilt werden könnten. Denn Ärzte, die Kinderaugen operieren, gibt es nur im Süden des Landes. Der Weg dorthin aber ist für die meisten Menschen zu weit und die Fahrt zu teuer. Deshalb baut die Christoffel-Blindenmission (CBM) jetzt im Norden Malawis eine Augenstation für Kinder.
Blinde Kinder werden weggeschickt
Die Welt der neunjährigen blinden Liness aus Malawi ist eng: Ihr ganzes Leben hat sie in der kleinen, strohgedeckten Hütte ihrer Eltern verbracht. Es gibt nicht viel, was das Mädchen tun kann. Und so sitzt es überwiegend allein vor der Hütte, während die anderen Kinder draußen spielen.
Schon kurz nach ihrer Geburt bemerkte die Mutter einen weißen Fleck in den Augen ihrer kleinen Tochter. Sie brachte sie in das nächstgelegene Krankenhaus. Dort wurde Katarakt diagnostiziert. Operieren aber konnte man Liness nicht. Gerade einmal sechs Augenärzte gibt es im ganzen Land, die Kinder am Grauen Star operieren können – und die sind alle im Süden.
Für die Kinder im Norden ist die Situation besonders dramatisch. Aber auch Liness, die in Zentralmalawi wohnt, wird weggeschickt und an das CBM-geförderte Nkhoma-Krankenhaus verwiesen. Die Klinik ist drei Autostunden entfernt, mit den malawischen Minibussen dauert es noch länger. Viel zu weit und viel zu teuer für die Familie, die den Transport nicht bezahlen kann.
Hilfe durch mobile Klinikteams
Doch dann kündigt sich ein mobiles Klinikteam des Nkhoma-Eye Hospitals an in der Region. Alle Menschen mit Augenproblemen sollen kostenlos untersucht und notfalls auch behandelt werden. Für Liness ist das die Rettung. Das Klinikteam nimmt sie sofort mit ins Krankenhaus und operiert sie. Ein Eingriff, der ihr Leben verändert. Sie kann jetzt endlich zur Schule gehen und mit anderen Kindern spielen.
Noch immer warten viele Kinder auf die dringend benötigte Hilfe, vor allem im medizinisch stark unterversorgten Norden. Das will die CBM ändern. Deshalb erweitert sie dort das bereits bestehende Krankenhaus um eine Augenabteilung speziell für Kinder. Ein Bauprojekt, das einer ganzen Region Hoffnung schenkt. Die Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ und die Stiftung der Deutschen Lions übernehmen einen großen Teil der insgesamt 1,4 Millionen Euro Baukosten. Für die restliche Finanzierung ist die CBM auf Spenden angewiesen.
Quelle: CBM-Pressemitteilung vom 31.03.2025
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