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Basaliom am Augenlid: Eine unterschätzte Gefahr

Arzt erklärt Patientin einen Befund auf dem Bildschirm

Basaliom am Augenlid: Eine unterschätzte Gefahr

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Orbita, Augenlid und Tränenwege

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3 MIN

Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Der weiße Hautkrebs (Basaliom) ist oft nur schwer von einem Hagel- oder Gerstenkorn zu unterscheiden. Deshalb wird er häufig nicht erkannt. Er ist jedoch der häufigste bösartige Tumor im Lidbereich und sollte möglichst frühzeitig von einem erfahrenen Augenchirurgen entfernt werden. Darauf machte die Pressekonferenz der DOC aufmerksam.

Auf den ersten Blick ist es manchmal selbst für Augenärzte nicht leicht zu unterscheiden: Ist das kleine Knötchen am Augenlid des Patienten nur ein Gersten- oder Hagelkorn oder verbirgt sich hinter der scheinbar harmlosen Erhebung vielleicht sogar ein bösartiger weißer Hautkrebs?

Viele Diagnosen sind Zufallsbefunde

In der Tat tritt das Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt, am Augenlid öfter auf, als man denkt. Eine genaue Diagnose ist jedoch wichtig, um einen etwa vorliegenden bösartigen Tumor möglichst frühzeitig operativ zu entfernen und Schäden am Auge zu vermeiden. Viele dieser Diagnosen sind Zufallsbefunde, die nur entdeckt werden, weil Patientinnen und Patienten aus anderen Gründen zum Augenarzt gehen.

Das Basaliom ist der häufigste Hauttumor

Pro Jahr erkranken allein in Deutschland bis zu 200.000 Menschen neu an einem Basaliom, dem häufigsten Hauttumor. 90 Prozent aller bösartigen Lidtumore sind Basalzellkarzinome. Zwar bilden sie nur ganz selten Metastasen. Aber sie wachsen immer schneller in die Umgebung ein und zerstören dort Gewebe. Werden sie nicht operiert, können sogar Auge, Augenhöhle und andere Knochen am Schädel geschädigt werden. Deshalb sollten Betroffene immer einen Augenarzt aufsuchen, wenn sich ein Knötchen oder Pickel am Ober- oder Unterlid nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen zurückbildet.

Mehrzeitiges Vorgehen bei der Operation

Bei Krebsverdacht muss operiert werden, wobei sich ein mehrzeitiges Vorgehen bewährt hat, erläuterte Dr. Sebastian Ober, der als Augenarzt auf Lidchirurgie spezialisiert ist. Dazu ist ein kurzer stationärer Aufenthalt in einer Augenklinik erforderlich. Der Augenchirurg entfernt den Tumor mit dem Skalpell so, dass ein Sicherheitsabstand zwischen Krebs- und gesundem Gewebe vorliegt und am Rand keine Tumorzellen mehr enthalten sind. Ob das der Fall ist, ergibt die feingewebliche Untersuchung im Labor. Die OP-Wunde wird noch nicht vernäht, sondern vorübergehend mit einem Verband verschlossen, bis nach einem oder zwei Tagen das Ergebnis des Pathologen vorliegt. Sind noch Tumorzellen im Hautgewebe des Augenlids enthalten, wird nachoperiert. Erst wenn das Labor grünes Licht gibt, verschließt der Augenchirurg die Wunde und rekonstruiert das Augenlid so, dass sowohl seine Funktion als auch die Lidkante wiederhergestellt werden. Manchmal ist es dazu beispielsweise nötig, Gewebe aus dem Oberlid zu entnehmen und auf den Defekt im Unterlid zu transplantieren. Dieser anspruchsvolle mikrochirurgische Eingriff sollte von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden.

Quelle: Kongress-Pressekonferenz der DOC 2023 am 15.06.2023 in Nürnberg

Bilderquelle: © DOC/Dr. Scharrer

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