Nach einer Phase des Ausbleibens relevant prognoseverbessernder Therapiedurchbrüche beim lokal fortgeschrittenen oder fernmetastasierten Zervixkarzinom liefern klinische Studien rund um die Substanzklasse der Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) nun auch für diese speziellen Krankheitssituationen überzeugende Daten und somit Argumente für eine ICI-Therapie beim Vorliegen der Stadien FIGO IB2–IVB.
Auch im Jahr 2025 stellt das Zervixkarzinom noch eine beachtliche onkologische Herausforderung dar. Pro Jahr werden weltweit 570.000 Zervixkarzinomfälle verzeichnet. Somit ist das Zervixkarzinom die vierthäufigste Malignomentität der Frau. Noch immer fordert diese, durch eine HPV-Impfung und ein Screening potenziell verhinderbare Erkrankung jährlich 311.000 Todesfälle. Denn weiterhin, auch hier in Europa, sind 26 % aller Zervixkarzinome von lokal fortgeschrittenem Stadium [1]. Das Zervixkarzinom im Frühstadium (FIGO IA–IB1) ist mittels Kombination aus stadiengerechter Resektion und adjuvanter, risikoadaptierter Therapie potenziell heilbar. Patientinnen, deren Tumorerkrankung einem Stadium FIGO IB2–IVA entspricht, zusammengefasst unter dem Terminus des lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinoms (LACC, locally advanced cervical carcinoma), erreichen unter definitiver Chemoradiotherapie (CRT) und HochdosisBrachytherapie eine 5-Jahres-Überlebensrate (5yrOS) von 60–66 % sowie ein Gesamtüberleben (OS, overall survival) von 47–80 %. Anders verhielt es sich lange Zeit bei Patientinnen mit Erkrankungsrezidiv und Kontraindikationen für ein radikales chirurgisches Vorgehen sowie beim Vorliegen von Fernmetastasen (FIGO IVB): für mehrere Jahrzehnte blieben die Bemühungen, den Standard der CRT um eine prognoseverbessernde Therapieoption zu erweitern, ein größtenteils erfolgloses Unterfangen [2].



