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Optimale Therapie direkt nach Krebsdiagnose – Prof. Modest übernimmt Leitung

Prof. Dominik Paul Modest, Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) und geschäftsführender Co-Direktor des NCT Berlin.

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Erschienen in: onkologie heute

Das Charité Krebszentrum will Krebspatient:innen nach Diagnose die bestmögliche Therapie bieten. Prof. Dominik Modest setzt auf Innovation, Präzision und schnellen Zugang zu neuen Behandlungsoptionen.

Eine Krebsbehandlung ist herausfordernd für alle Beteiligten. Kein Tumor gleicht dem anderen. Das zeigt sich in seinen Merkmalen, seinem Wachstum, seiner genetischen Beschaffenheit und auch seinem Ansprechen auf Therapien. Gleichzeitig wächst das Wissen über Krebs täglich. Viele Krebsarten sind heute behandelbar, für die es noch vor ein paar Jahren keine Therapie gab. Eine exzellente Behandlung erfordert daher viel Erfahrung und eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen. Am stärksten gebündelt ist die Expertise in Onkologischen Spitzenzentren wie es das CCCC eines ist – das „C“ für „Comprehensive“ steht dabei für „umfassend“: Das Zentrum ist umfangreich qualifiziert, regelmäßig geprüft und an der internationalen Krebsforschung beteiligt.

„Unabhängig davon, an welchem Campus der Charité sich eine Patientin oder ein Patient vorstellt und eine Krebsdiagnose gestellt wird – unser Anspruch ist, dass unsere Patient:innen stets eine optimale Behandlung erhalten“, sagt Prof. Dominik Modest, der nun als Direktor an der Spitze des CCCC steht. „Die an der Charité etablierten Methoden sind sehr umfangreich. Geht es darum, die individuell beste Therapieoption zu finden, ist dies ein entscheidender Vorteil, weil man keine Kompromisse machen muss. Ob chirurgische Techniken, modernste Strahlentherapie, systemische und immuntherapeutische Verfahren oder auch Zelltherapien – wir können von Beginn an für jede Patientin, für jeden Patienten eine große Bandbreite möglicher Behandlungen prüfen und diese auch anbieten.“

Von Anfang an die richtigen Entscheidungen

„Eine präzise Diagnosestellung an einem zertifizierten Tumorzentrum ist wegweisend für eine erfolgreiche Behandlung“, betont Prof. Martin E. Kreis, Vorstand Krankenversorgung der Charité. Ebenso entscheidend für den weiteren Verlauf ist die erste Behandlung. „In diesem Sinne wollen wir künftig noch mehr Krebspatient:innen noch besser und idealerweise auch zügiger behandeln“, hat sich Dominik Modest zum Ziel gesetzt. „Wir möchten die optimale Therapie den Patient:innen in der Region möglichst sofort nach Diagnosestellung zugänglich machen und keineswegs erst dann, wenn Therapien bereits fehlgeschlagen sind. Denn dann sind meist auch mit optimalen Entscheidungen die Chancen geringer.“

Zugang zur Versorgung an der Charité haben nicht nur Patient:innen, die eine Krebsdiagnose der Berliner Universitätsmedizin erhalten haben. Auch wer mit einer bereits bestehenden Diagnose Hilfe sucht, kann auf den Erfahrungsschatz der interdisziplinären Teams für jede Tumorerkrankung zurückgreifen und sich eine Zweitmeinung über das CCCC einholen. „An dieser Stelle wollen wir in der nahen Zukunft schneller und digitaler arbeiten, sodass Patient:innen, Angehörige und mitbehandelnde Ärzt:innen zügig eine qualifizierte Einschätzung erhalten und Entscheidungen treffen können“, erklärt der neue Direktor.

Experte für Therapieplanung und fortgeschrittenen Darmkrebs

Welche Therapieabfolge und -intensität erzielt die besten Ergebnisse? Wie lassen sich Therapien noch genauer auf den Einzelnen abstimmen? Und wie können Kolleg:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen effektiv zum Wohl von Patient:innen zusammenarbeiten? Mit diesen Fragen hat sich Dominik Modest in seiner bisherigen wissenschaftlichen Arbeit intensiv befasst. Er übernimmt das Onkologische Spitzenzentrum von Prof. Ulrich Keilholz, unter dessen Leitung das CCCC in den vergangenen dreizehn Jahren eine starke Entwicklung genommen hat – insbesondere auf dem Gebiet der Präzisionsonkologie mit zunehmend zielgerichteten Therapien und dem Aufbau einer entsprechenden interdisziplinären Tumorkonferenz an der Charité, deren Bedeutung weit über das Haus hinaus reicht. Mehrere interdisziplinäre Arbeits- und Studiengruppen gehen auf sein Engagement zurück. Er wird dem CCCC als Seniorprofessor erhalten bleiben und seine Forschungsinteressen weiterhin aktiv verfolgen.

Dominik Modest, bisher Oberarzt an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie am Campus Virchow-Klinikum, ist auf Darmkrebs spezialisiert. Seit 2009 forscht der gebürtige Hamburger an neuen Therapieschemata, vor allem für Krebserkrankungen in fortgeschrittenen Stadien. Dazu entwickelt und betreut er umfangreiche klinischen Studien, sogenannte Multicenter-Studien. Für seine wissenschaftlichen Aktivitäten erhielt er mehrere Preise, darunter 2020 den Curt-Meyer-Gedächtnispreis der Berliner Krebsgesellschaft, 2019 den Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) und 2016 einen ASCO Merit Award.

Mehr Innovation und neue Therapieansätze

„Studien für Krebspatient:innen sind meine Herzensangelegenheit“, sagt Dominik Modest, der aktuell unter anderem vier Charité-eigene, vorwiegend öffentlich geförderte Studien leitet. „Ich glaube fest daran, dass wir nur mit ihnen einen relevanten Fortschritt und bessere Chancen für Patient:innen mit Krebserkrankungen generieren können.“ Mehr Therapiestudien soll es unter seiner Leitung des CCCC geben – zu neuen Herangehensweisen, aber auch neuen Therapeutika. Nicht nur bei Betroffenen mit Krebserkrankungen, die auf keine Therapie ansprechen oder bei sehr seltenen Tumorvarianten kann die Teilnahme an einer klinischen Studie das Blatt wenden. „Stehen effektivere, aber noch in der Entwicklung befindliche Behandlungsoptionen zur Verfügung, kann eine klinische Studie die beste Wahl sein“, so Dominik Modest.

Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Bildquelle: © Charité | Mariia Sreltsova

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