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Leberzellkarzinom: Erhalt der Lebensqualität mit Atezolizumab plus Bevacizumab

Leberzellkarzinom: Erhalt der Lebensqualität mit Atezolizumab plus Bevacizumab

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Erschienen in: onkologie heute

Derzeit gibt es keine adjuvante Standardbehandlung für Patient:innen mit Leberzellkarzinom (HCC) nach Resektion oder Ablation mit kurativer Absicht. Mit mehr als 60 % Rückfallrate in 5 Jahren ist das postoperative Rezidivrisiko hoch. Die adjuvante Therapie mit Atezolizumab plus Bevacizumab kann das Rezidivrisiko reduzieren.

Die Phase-III-Studie IMbrave050 erreichte ihren primären Endpunkt, eine signifikante und klinisch relevante Verlängerung des rezidivfreien Überlebens (RFS) im Vergleich zur aktiven Beobachtung (HR 0,72; 95%-KI: 0,56–0,93; p = 0,012). Das Sicherheitsprofil der Kombination von Atezolizumab plus Bevacizumab war in der Regel kontrollierbar und entsprach dem bekannten Nebenwirkungsprofil der beiden einzelnen Substanzen und den Symptomen der zugrundeliegenden Erkrankung. Beim ASCO wurde die Analyse der in Patientenfragebögen erfassten Lebensqualität präsentiert.

In beide Studienarmen wurden je 334 Patient:innen eingeschlossen, mit einem medianen Alter von 59–60 Jahren. Etwa 85 % der Studienpopulation war männlich und 81–82 % asiatischer Herkunft. Ungefähr die Hälfte der Patient:innen wies einen positiven PD-L1-Status auf (≥ 1 %). Bei 62–63 % wurde das HCC durch Hepatitis B verursacht. Der BCLC-Status A dominierte bei Diagnosestellung mit 83–86 %.

Patient:innen beantworteten den auf 15 Fragen reduzierten EORTC QLQ-C30-Fragebogen IL42. In beiden Studienarmen komplettierten > 93 % der Patient:innen den IL42-EORTC-C30 bis Zyklus 17. Die durchschnittlichen Werte für die verschiedenen Lebensqualitätsbereiche war zu Therapiebeginn in beiden Armen ähnlich und hoch. Die durchschnittliche Änderung ab Therapiebeginn für die generelle gesundheitsbezogene Lebensqualität, die körperliche Kondition, Bewältigung des Alltags sowie emotionale und soziale Funktion war nicht erwähnenswert bis Zyklus 17 und ähnlich in beiden Studienarmen. Gesundheitsbezogene Lebensqualität, körperliche Kondition, Bewältigung des Alltags sowie emotionale und soziale Funktion blieben bis Zyklus 17 erhalten, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt beobachtete klinisch relevante Verschlechterungen.

Die Autoren schlossen, dass Atezolizumab plus Bevacizumab eine Praxis-verändernde adjuvante Therapieoption für Patient:innen mit Hochrisiko-HCC darstellt.

Dr. Ine Schmale

Quelle: Kudo M et al. Efficacy, safety and patient reported outcomes from the phase III IMbrave050 trial of adjuvant atezolizumab + bevacizumab vs active surveillance in patients with hepatocellular carcinoma (HCC) at high risk of disease recurrence following resection or ablation. Oral Abstract Session (#4002), ASCO Annual Meeting 2023

Bilderquelle: ©tashatuvango – stock.adobe.com

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