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Immunogenität von COVID-19 Impfungen bei immunsupprimierten Patienten

Nahaufnahme einer Hand in blauen Handschuhen, die eine Spritze und eine Ampulle mit der Aufschrift „COVID-19 Coronavirus Vaccine“ hält.

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Erschienen in: onkologie heute

Immunsupprimierte Patienten haben nach wie vor ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. Impfungen haben sich als wirksame Maßnahme zur Vorbeugung schwerer SARS-CoV-2-Infektionen erwiesen, jedoch liegen nur wenige Daten zur B- und T-Zell-Reaktion und zum Schutzkorrelat in dieser Population vor.

Eine multizentrische, prospektive, nicht interventionelle Studie, die von Louise M. Cremer, Köln, vorgestellt wurde, zielt darauf ab, die Immunogenität und Reaktogenität einer implementierten Standard-COVID-19-Impfstrategie bei immungeschwächten Patienten zu bestimmen. Die Patienten erhalten je nach ihrem individuellen Anti-Spike-IgG-Spiegel bis zu acht COVID-19-Impfungen. Blutproben werden unmittelbar vor jeder Impfung und während einer sechsmonatigen Nachbeobachtungszeit entnommen. Insgesamt werden 50 Patienten an drei Studienorten rekrutiert.

Bei jeder Impfung und jeder Nachuntersuchung wird die humorale und zelluläre Immunität analysiert. Zudem werden bei jedem geplanten ambulanten Besuch zusätzliche Blutproben für studienbezogene Tests entnommen. Die humorale Immunität wird anhand der Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Spiegel, der Anti-SARS-CoV-2-Nukleokapsid-Antikörper und der Omicron-BA.1-spezifischen neutralisierenden Antikörper untersucht und die zelluläre Immunität anhand der T-Zell-spezifischen IFN-y- und IL-2-Sekretion nach Stimulation mit dem SARS-CoV-2-Spike-Protein mittels Quantiferon-, FACS- und Fluorospot-Analyse gemessen. Für die Studie sind über die Standardversorgung hinaus keine zusätzlichen Besuche oder invasiven Verfahren erforderlich.

Bis April 2025 wurden 49 Patienten in die Studie aufgenommen. Bei allen Patienten wurden nach jedem Besuch die Antikörperreaktionen gemessen. Die Anti-Spike-IgG-Spiegel zeigten nach wiederholter Impfung einen stetigen Anstieg und blieben während der sechsmonatigen Nachbeobachtungszeit stabil. Die Patienten benötigten durchschnittlich 3,4 Impfdosen, um eine ausreichende Immunantwort zu erreichen.

Die vorläufigen Ergebnisse zeigen in der Regel eine verstärkte B-Zell-Reaktion nach wiederholter Impfung. Selbst bei minimaler Antikörperreaktion kann die T-Zell-Reaktion jedoch weiterhin Schutz bieten. Die Ergebnisse werden zur Optimierung der Impf- und Auffrischungspläne für immungeschwächte Patienten und zur Erhöhung der Schutzrate gegen schwere SARS-CoV-2-Infektionen verwendet. Darüber hinaus können die Ergebnisse Risikofaktoren und Behandlungsfaktoren identifizieren, die zu einer geringen Immunantwort bei Patienten führen, die gegen COVID-19 geimpft wurden, sowie die Auswirkungen wiederholter Impfungen auf die B- und T-Zell-Reaktionen.

Quelle: Vortragssession „Infektionen / COVID-19 und Krebs“, DGHO-Kongress 2025, 26. Oktober 2025

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