Onkologie » Hämatoonkologie » Leukämien und MDS

»

HR-MDS: Hoffnungsvolle Daten sprechen für Bexmarilimab

3D-Darstellung: Immunzelle zerstört Pathogene durch molekulare Freisetzung.

HR-MDS: Hoffnungsvolle Daten sprechen für Bexmarilimab

News

Onkologie

Hämatoonkologie

Leukämien und MDS

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: onkologie heute



Bexmarilimab ist ein neuartiger Makrophagen-Checkpoint-Inhibitor und Reprogrammierer, der auf Clever-1 abzielt, einen Scavenger-Rezeptor, der auf malignen Blasten und Monozyten im MDS-Knochenmark exprimiert wird. Studienergebnisse einer Phase-I/II-Studie, die während des ESMO-Kongresses in Berlin vorgestellt wurden, sprechen für die Bestätigung dieser Ergebnisse bei Patienten mit HR-MDS in einer Phase-III-Studie [1].

In der Phase-I/II-Studie BEXMAB (NCT05428969) werden die Sicherheit und vorläufige Wirksamkeit von Bexmarilimab in Kombination mit Azacitidin bewertet. Während des ESMO wurden die Ergebnisse von 20 HR-Frontline- und 32 rezidivierten/refraktären (r/r) MDS-Patienten vorgestellt, die in diese Studie aufgenommen worden waren.

Die Dosiseskalation erfolgte nach einem Bayes’schen Optimal-Intervall-Design, während die randomisierte Dosisoptimierung (6 mg/kg vs. 3 mg/kg wöchentlich) bei r/r-MDS unter Verwendung eines zweistufigen Simon-Designs durchgeführt wurde.

Dualer Wirkmechanismus vielversprechend

Frühe Wirksamkeitsdaten zeigen schon bei diesen Patienten vielversprechende Gesamtansprechraten (63 % bei Erstlinienpatienten; 76 % bei r/r-Patienten, gemäß IWG2006-Kriterien) und eine mediane Gesamtüberlebenszeit von 13,4 Monaten bei r/r-MDS. Die Kombinationsbehandlung induzierte eine Immunaktivierung im Knochenmark mit einem mittleren Anstieg der HLA-DR-Expression der Monozyten um 87 %, was die Antigenpräsentationskapazität widerspiegelt. Außerdem zeigte sich ein Anstieg der CD8+-T-Zellen im Knochenmark um 25 % bereits nach Zyklus 1. Die Einzelzell-RNA-Sequenzierung von Knochenmarkproben von Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, zeigte eine umfassende Umgestaltung des myeloischen Kompartiments, einschließlich einer Verringerung der unreifen Monozyten und GMP-ähnlichen Zellen. Die Gen-Set-Anreicherungsanalyse deutete auf eine Unterdrückung der oxidativen Phosphorylierung in Blasten hin, was auf eine direkte metabolische Wirkung hindeutet. Diese Ergebnisse stützen einen dualen Wirkmechanismus: Immunvermittelte Aktivierung und direkte Modulation des Blastenstoffwechsels.

Demnach resümierten die Autoren, dass diese klinischen und biologischen Ergebnisse das Potenzial von Bexmarilimab als neuartige therapeutische Strategie für HR-MDS unterstreichen und unterstützen dessen Weiterentwicklung in einer Phase-III-Studie.

Dr. Annette Junker

Quelle: Kontro M et al. Macrophage reprogrammer bexmarilimab plus azacitidine in myelodysplastic syndrome: PK/PD and biomarker results from the phase I/II BEXMAB study. ESMO 2025; Abstract #1249MO, oral presentation

Bildquelle:  © Design Cells – stock.adobe.com






Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mikroskopische Ansicht von Gewebe mit Zellstrukturen in Rosa und Lila, kutanes Plattenepithelkarzinom.

Cemiplimab verlängert DFS beim kutanen Plattenepithelkarzinom

News

Cemiplimab verlängert in der C-POST-Studie bei Hochrisiko-Patienten mit kutanem Plattenepithelkarzinom das krankheitsfreie Überleben und senkt das Rezidivrisiko, unabhängig vom Dosierungsschema.

Onkologie

Hauttumoren

Beitrag lesen
Digitale Darstellung von menschlichen Lungen mit Krebs.

Tislelizumab erweitert Therapieoptionen bei resezierbarem Lungenkrebs

Pharmaservice

Tislelizumab ist seit Ende September als erste Immuntherapie für das perioperative Setting beim resezierbaren NSCLC mit hohem Rezidivrisiko in Europa zugelassen – basierend auf den überzeugenden Daten der Phase-III-Studie RATIONALE-315.

Onkologie

Lungenkarzinom

NSCLC

Beitrag lesen
Schematische Darstellung eines menschlichen Skeletts mit markierten Schmerzpunkten an Gelenken und Hüfte

Prävention von Frakturen und Komplikationen bei Mammakarzinom

News

Bei Patientinnen mit Mammakarzinom sind osteologische Begleiterkrankungen häufig und sollten integraler Bestandteil der onkologischen Betreuung sein [1]. Dies betrifft sowohl Patientinnen mit therapieinduziertem Knochenverlust als auch solche mit ossären Metastasen [1].

Onkologie

Sonstiges

Beitrag lesen