Onkologie » Gastrointestinale Tumoren » Magenkarzinom

»

Endoskopischen Hämostase bei Blutungen durch gastrointestinale Stromatumoren

Endoskopischen Hämostase bei Blutungen durch gastrointestinale Stromatumoren

News

Onkologie

Gastrointestinale Tumoren

Magenkarzinom

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: onkologie heute

Gastrointestinale Stromatumoren (GISTs) sind hoch vaskularisierte Tumoren, die häufig mit lebensbedrohlichen Blutungen einhergehen. Etwa 23–40 % der GIST-Fälle zeigen Blutungskomplikationen, die oft eine Notfallbehandlung erfordern. In einer retrospektiven Studie wurden fünf Fälle untersucht, in denen endoskopische Hämostase erfolgreich zur Blutstillung eingesetzt wurde. Diese Methode nutzte hypertonische Kochsalzlösung mit Epinephrin (HSE) und/oder Clips, um Blutungen aus freiliegenden Gefäßen zu stoppen. In allen Fällen konnte eine Notfalloperation innerhalb von 24 Stunden vermieden werden, und elektive chirurgische Eingriffe wurden zwischen 7 und 51 Tagen nach der endoskopischen Behandlung durchgeführt.

Die Analyse zeigte, dass Ulzerationen (OR 37,2; p < 0,01), erhöhte Leukozytenzahlen (OR 1,05; p = 0,03) und ein erhöhter Body-Mass-Index (OR 1,22; p = 0,03) signifikante Risikofaktoren für GIST-assoziierte Blutungen sind. Besonders entscheidend für den Erfolg der endoskopischen Hämostase war die Größe und Sichtbarkeit der Blutungsquelle. Bei klar sichtbaren Gefäßen konnte die Blutung in allen Fällen dauerhaft gestoppt werden, während eine unsichtbare Blutungsquelle in einem Fall zu einer erneuten Blutung und einer frühen Operation führte.

Die fünf Fallberichte verdeutlichen die Bandbreite der klinischen Präsentation. Ein 44-jähriger Mann mit Meläna wurde erfolgreich mit HSE behandelt und nach 32 Tagen operiert. Eine 71-jährige Patientin mit Hämatemesis und fortschreitender Anämie benötigte aufgrund wiederholter Blutungen eine offene Operation innerhalb von drei Tagen. Eine 42-jährige Frau und eine 88-jährige Frau wurden jeweils durch Clips stabilisiert und nach 7 bzw. 11 Tagen operiert. Ein 75-jähriger Mann mit Meläna und Schockzustand wurde ebenfalls erfolgreich durch Clips behandelt und nach 51 Tagen operiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die endoskopische Hämostase eine effektive Methode zur Blutungskontrolle bei GIST ist, insbesondere wenn die Blutungsquelle klar sichtbar ist. Gleichzeitig wird betont, dass Ulzerationen als wesentlicher Risikofaktor für Blutungen gelten und frühzeitig chirurgisch behandelt werden sollten, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Die Studie hebt hervor, dass bei GISTs mit Ulzerationen eine präzise endoskopische Visualisierung entscheidend für die Behandlungsplanung ist.

Originalpublikation: Kimura K, Ichita C, Sumida C et al. Endoscopic Hemostasis for Gastrointestinal Stromal Tumor Hemorrhage: A Case Series and Retrospective Analysis of Risk Factors. DEN Open 2025; 6(1): e70158

Bilderquelle: © Issara – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mikroskopische Ansicht von Gewebe mit Zellstrukturen in Rosa und Lila, kutanes Plattenepithelkarzinom.

Cemiplimab verlängert DFS beim kutanen Plattenepithelkarzinom

News

Cemiplimab verlängert in der C-POST-Studie bei Hochrisiko-Patienten mit kutanem Plattenepithelkarzinom das krankheitsfreie Überleben und senkt das Rezidivrisiko, unabhängig vom Dosierungsschema.

Onkologie

Hauttumoren

Beitrag lesen
Digitale Darstellung von menschlichen Lungen mit Krebs.

Tislelizumab erweitert Therapieoptionen bei resezierbarem Lungenkrebs

Pharmaservice

Tislelizumab ist seit Ende September als erste Immuntherapie für das perioperative Setting beim resezierbaren NSCLC mit hohem Rezidivrisiko in Europa zugelassen – basierend auf den überzeugenden Daten der Phase-III-Studie RATIONALE-315.

Onkologie

Lungenkarzinom

NSCLC

Beitrag lesen
Schematische Darstellung eines menschlichen Skeletts mit markierten Schmerzpunkten an Gelenken und Hüfte

Prävention von Frakturen und Komplikationen bei Mammakarzinom

News

Bei Patientinnen mit Mammakarzinom sind osteologische Begleiterkrankungen häufig und sollten integraler Bestandteil der onkologischen Betreuung sein [1]. Dies betrifft sowohl Patientinnen mit therapieinduziertem Knochenverlust als auch solche mit ossären Metastasen [1].

Onkologie

Sonstiges

Beitrag lesen