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Darmkrebs-Screening per App 

Hand hält Lupe mit Darstellung eines Darms auf blauem Hintergrund

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Erschienen in: onkologie heute

Die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung werden in Deutschland bislang nur unzureichend genutzt. Das gilt auch für Labortests auf Blut im Stuhl. Wissenschaftler*innen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben vor diesem Hintergrund eine Smartphone-basierte Testung geprüft, die man zu Hause durchführen kann.   

Aktuell werden in Deutschland zur Darmkrebsvorsorge die Darmspiegelung und die Testung auf Blut im Stuhl angeboten. FIT ist ein immunochemischer Test, der mit Hilfe spezifischer Antikörper den Blutfarbstoff Hämoglobin erkennt und winzige Mengen von Blut im Stuhl nachweisen kann. Man sollte erwarten, dass diese nicht-invasive Art der Früherkennung besser angenommen wird als die minimal-invasive Koloskopie, aber in Deutschland ist dies nicht der Fall. Die Nutzungsrate in der Bevölkerung liegt aktuell bei nur rund 20 %.  

Wie könnte man mehr Menschen dazu bringen, die guten Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge zu nutzen, fragte sich DKFZ-Forscher Michael Hoffmeister: „Es ist naheliegend, bei der Suche nach Mitteln und Wegen an digitale Technologien und speziell an das Smartphone zu denken, das für viele Menschen zum ständigen, viel genutzten Begleiter geworden und aus der Lebenswirklichkeit nicht mehr weg zu denken ist. Warum sollte sich das Smartphone nicht auch zur Stuhlanalyse nutzen lassen?“  

Ganz bequem zu Hause 

Technisch ist dies möglich: durch Kombination eines Hämoglobin-Schnelltests mit einer Smartphone-App. Der Schnelltest wird bereits kommerziell angeboten, und die Anwendungssoftware für den Stuhltest gibt es in den großen App-Stores kostenlos. 

Den Schnelltest führt man ganz bequem selbst zu Hause aus: Das Teststäbchen wird in die Stuhlprobe und dann in eine Testlösung getaucht. Drei Tropfen werden auf eine Testkassette aufgebracht und nach 15 Minuten mit dem Smartphone fotografiert. Den Rest erledigt die App: Anhand der Farbintensität kann die App feststellen, ob sich verdächtige Blutspuren im Stuhl befinden. Das Ergebnis wird umgehend auf dem Display angezeigt. Das Prozedere ist also – im Vergleich zum klassischen FIT – deutlich patientenfreundlicher: Keine Arztbesuche, kein Einschicken der Probe ans Labor, kein tagelanges Warten auf das Testergebnis. 

Ähnlich treffsicher wie der Labortest 

„Tatsächlich kann das Smartphone mit dem Labor mithalten“, so Michael Hoffmeister. „Die Sensitivität der Smartphone-Testung erwies sich als ähnlich gut wie die des klassischen Labortests.“  

654 Teilnehmer einer klinischen Studie ließ man entscheiden, ob sie zusätzlich zum klassischen FIT einen Smartphone-basierten Stuhltest durchführen wollten. Wie ein Abgleich mit den Koloskopiebefunden zeigte, wurden fortgeschrittene, potenziell krebsverdächtige Schleimhautveränderungen durch die App in 28 Prozent der Fälle erkannt. Für die Testung im Labor wurde eine vergleichbare Sensitivität von 34 Prozent ermittelt. Die Spezifität betrug bei beiden Verfahren 92 Prozent, das heißt, die Rate falsch positiver Testergebnisse war gering.  

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums vom 5. Juni 2025 

Literatur: Hoffmeister M, Seum T, Ludwig L et al: Performance of a smartphone-based stool test for use in colorectal cancer screening: population-based study. Clin Gastroenterol Hep 2025 

Bilderquelle: © valiantsin – stock.adobe.com)

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