Onkologie » Sonstiges

»

Bestrahlung von innen mit winzigem Elekronenbeschleuniger

Das Endoskop ist betriebsbereit und befindet sich in einem modernen Labor mit umfangreicher Ausstattung.

Bestrahlung von innen mit winzigem Elekronenbeschleuniger

News

Onkologie

Sonstiges

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: onkologie heute

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) wollen eine neue Technologie entwickeln, bei der Tumore mit einem in den Körper eingeschleusten winzigen Elektronenbeschleuniger bestrahlt werden. Durch die zielgenaue Strahlenapplikation soll gesundes Gewebe maximal geschont werden.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie minimieren – dieses Ziel haben sich Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) gesetzt. Sie wollen einen Mini-Elektronenbeschleuniger entwickeln, den man in den Körper einschleusen und in Tumornähe platzieren kann. „Wir verwenden hochintensives Laserlicht, um Elektronen über kürzeste Distanzen auf Lichtgeschwindigkeiten zu katapultieren“, erklärt Prof. Matthias Fuchs vom Institut für Beschleunigerphysik und Technologie (IBPT) des KIT. Die Elektronen werden direkt auf den Tumor gelenkt, um diesen zu zerstören. Mit dem lichtgetriebenen Mechanismus könnte die Größe eines Elektronenbeschleunigers von derzeit etwa einem Meter auf weniger als einen Millimeter reduziert werden. Das Resultat ist ein Minigerät – kaum breiter als ein Haar – das sich als Aufsatz eines Endoskops in den Körper einführen lässt.

Unkonventionelles Forschungsvorhaben

„So könnten Tumore direkt und hochpräzise von innen bestrahlt werden, ohne gesundes Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen – eine völlig neue Herangehensweise“, ergänzt Prof. Anke-Susanne Müller, ebenfalls IBPT. Zudem ermögliche die in Entwicklung befindliche Technologie eine andere Art der Strahlentherapie durch ultrakurze, aber hochintensive Ladungs- beziehungsweise Strahlendosispulse. Ein einziger Behandlungstermin würde dann für die Therapie ausreichen. Und noch etwas sei bemerkenswert: Erste Tests der Hochdosisleistungstherapie hätten gezeigt, dass das Immunsystem durch diese Art der Bestrahlung mobilisiert werde und stärker gegen maligne Herde vorgehe.

Das Projekt „Ultracompact electron accelerators for internal radiotherapy“ (UCART) wurde als „unkonventionelles Forschungsvorhaben“ in das Wildcard-Programm der Carl-Zeiss-Stiftung aufgenommen und erhält eine Förderung von 900 000 Euro. In den nächsten zwei Jahren wird das UCART-Team, dem auch Prof. Oliver Jäkel vom DKFZ angehört, einen Demonstrator konstruieren.

Quelle: Pressemitteilung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) vom 28. Januar 2025

Bilderquelle: © sudok1 – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Mikroskopische Ansicht von Gewebe mit Zellstrukturen in Rosa und Lila, kutanes Plattenepithelkarzinom.

Cemiplimab verlängert DFS beim kutanen Plattenepithelkarzinom

News

Cemiplimab verlängert in der C-POST-Studie bei Hochrisiko-Patienten mit kutanem Plattenepithelkarzinom das krankheitsfreie Überleben und senkt das Rezidivrisiko, unabhängig vom Dosierungsschema.

Onkologie

Hauttumoren

Beitrag lesen
Digitale Darstellung von menschlichen Lungen mit Krebs.

Tislelizumab erweitert Therapieoptionen bei resezierbarem Lungenkrebs

Pharmaservice

Tislelizumab ist seit Ende September als erste Immuntherapie für das perioperative Setting beim resezierbaren NSCLC mit hohem Rezidivrisiko in Europa zugelassen – basierend auf den überzeugenden Daten der Phase-III-Studie RATIONALE-315.

Onkologie

Lungenkarzinom

NSCLC

Beitrag lesen
Schematische Darstellung eines menschlichen Skeletts mit markierten Schmerzpunkten an Gelenken und Hüfte

Prävention von Frakturen und Komplikationen bei Mammakarzinom

News

Bei Patientinnen mit Mammakarzinom sind osteologische Begleiterkrankungen häufig und sollten integraler Bestandteil der onkologischen Betreuung sein [1]. Dies betrifft sowohl Patientinnen mit therapieinduziertem Knochenverlust als auch solche mit ossären Metastasen [1].

Onkologie

Sonstiges

Beitrag lesen