Die Forscher nutzten eine innovative Methode, die auf dem Einsatz von rabiesbasierten Retrograd-Tracern beruht, um die Verbindungen zwischen Tumorzellen und Neuronen sichtbar zu machen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Glioblastome sich rasch in neuronale Netzwerke integrieren. Insbesondere cholinerge Neuronen fördern diese Integration und begünstigen das Tumorwachstum.
Zudem zeigt die Studie, dass die Erhöhung der neuronalen Aktivität durch Standardtherapien wie die Strahlentherapie die Verbindung zwischen Tumor und Neuronen verstärkt. Diese neuronalen Netzwerke tragen zur Resistenz gegenüber Behandlungen bei. Neue Therapieansätze im Fokus
Besonders vielversprechend ist der Einsatz genetisch modifizierter Viren, die gezielt Tumor-verbundene Neuronen zerstören können. Dies führte in präklinischen Modellen zu einem Stopp des Tumorwachstums. In Kombination mit der Hemmung neuronaler Aktivität durch pharmakologische Mittel wie den AMPA-Rezeptor-Antagonisten Perampanel konnte die Wirksamkeit weiter gesteigert werden.
Die Studie liefert nicht nur Einblicke in die Biologie der Tumoren, sondern verdeutlicht auch die Bedeutung personalisierter Therapieansätze. Die Charakterisierung der neuronalen Netzwerke könnte künftig dazu beitragen, Therapien besser auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abzustimmen.
Kontakt Studienautor:
Dr. Varun Venkataramani
Universitätsklinik Heidelberg
E-Mail: varun.venkataramani@med.uni-heidelberg.de
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Bilderquelle: © andyaziz6



