Kardiologie » Diabetes

»

Diabetes Typ 2 und Suizidrisiko: ein oft übersehener Zusammenhang

Zwei Personen in gemütlicher Kleidung, die eng beieinander sitzen und eine emotionale Verbindung zeigen.

Diabetes Typ 2 und Suizidrisiko: ein oft übersehener Zusammenhang

Fachartikel

Kardiologie

Diabetes

mgo medizin

mgo medizin

Autor

2 MIN

Erschienen in: herzmedizin

Die Prävalenz des Diabetes mellitus (DM) wird auf gegenwärtig rund 11 Millionen Patienten geschätzt. Darunter sind etwa 8,7 Millionen mit einem diagnostizierten Typ-2- Diabetes (T2DM) und 372.000 mit einem Typ-1-Diabetes. Im Schnitt wird T2DM 8–10 Jahre zu spät diagnostiziert, was auch bedeutet, dass eine große Zahl von Betroffenen unterdiagnostiziert und unbehandelt an der Erkrankung leidet. Die Krankheit ist eine chronische Volkskrankheit mit hohem somatischem Krankheitslastprofil, die signifikant die Lebenserwartung verkürzt, die Lebensqualität vermindert und bedeutsam die seelische Gesundheit der Betroffenen zusammen mit ihren Begleitund Folgeerkrankungen kompromittiert.

Erhöhtes Risiko für Depression

Bei der psychischen Komponente der Erkrankung steht das mit dem DM fast regelhaft einhergehende Depressionsrisiko an erster Stelle. Tatsächlich ist T2DM mit einem doppelt so hohen Risiko für eine klinische Depression verbunden wie in der Allgemeinbevölkerung [1]. Der Zusammenhang zwischen depressiven Episoden und T2DM ist dabei nicht auf westliche Kulturen beschränkt, sondern ein weltweites Phänomen, wie eine große prospektive Kohortenstudie aus China mit über 460,000 Teilnehmenden und fast 9.000 inzidenten T2DMFällen eindrucksvoll zeigt, die ein signifikantes adjustiertes Hazardrisiko (HR) von 1,31 (95%-Konfidenzintervall [KI]: 1,04–1,66) ermittelte [2]. Meta-Analysen belegen, dass die Beziehung zwischen Diabetes und Depression wechselseitig ist: Depression erhöht das Risiko, an T2DM zu erkranken [3, 4], und umgekehrt erhöht T2DM das Risiko für depressive Episoden [5]. Das Vorhandensein von T2DM allein reicht nicht aus, um das Risiko für Depression zu erhöhen. Vielmehr scheint Depression mit der Belastung durch das Leben mit der Erkrankung und deren Bewältigung verknüpft zu sein – insbesondere bei Vorliegen von Komplikationen

Zum vollständigen Artikel

Bilderquelle: © Pixel-Shot – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin

mgo medizin

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Patientin im Krankenhausbett in hellem Zimmer mit Infusion und medizinischem Gerät

155 Studien zum kardiovaskulären Risiko nach Virusinfekten ausgewertet

News

Eine aktuelle Metaanalyse mit einem riesigen Datenpool bestätigt den Zusammenhang zwischen Virusinfekten und kardiovaskulärem Risiko, das akut und auch längerfristig erhöht sein kann.

Kardiologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Medizinische Illustration eines menschlichen Herzens mit einem Katheter und einem Ballon zur Darstellung einer Ballondilatation.

Sirolismus-beschichteter Ballonkatheter als Alternative zum Stent

News

Ein medikamentenbeschichteter Ballonkatheter ist bei de-novo-Koronarläsionen eine Alternative zum Stent. Das bestätigt eine jetzt publizierte internationale Studie an mehr als 3.300 Patienten.

Kardiologie

Sonstiges

Beitrag lesen
Medizinische Illustration eines Gehirns mit hervorgehobenen Blutgefäßen und einem roten Punkt, der ein Blutgerinnsel und einen Schlaganfall darstellt.

Immer mehr Schlaganfallpatienten profitieren von Neurovaskulären Netzwerken

News

Das Konzept der Neurovaskulären Netzwerke (NVN) setzt sich bei der Versorgung von Patient*innen mit Schlaganfällen durch. Inzwischen wird fast die Hälfte aller Betroffenen in einem NVN betreut.

Kardiologie

Sonstiges

Beitrag lesen