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DANK: Studienergebnisse kritisch hinterfragen

Symbolbild, zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke in einer Draufsicht

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Erschienen in: diabetes heute

Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), äußert sich anlässlich einer am 09.12.2024 veröffentlichten Studie im wissenschaftlichen Fachjournal „Frontiers in Public Health“, die den Zusammenhang zwischen diversen zuckerhaltigen Lebensmitteln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchte:

„Die Studie bestätigt den wissenschaftlichen Konsens: Zuckerhaltige Getränke erhöhen signifikant das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) identifiziert sie als Haupttreiber für die Entstehung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Es ist daher dringend erforderlich, durch Maßnahmen, wie eine Herstellerabgabe auf zuckerhaltige Getränke und strikte Beschränkungen für Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, den Konsum dieser gesundheitsschädlichen Produkte zu reduzieren bzw. die Hersteller zu animieren, die Rezepturen gesünder zu gestalten. Die Gesundheit der Bevölkerung muss oberste Priorität haben.

Dass Medienberichte die Studie dahingehend interpretieren, bestimmte Süßigkeiten könnten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, sieht das Wissenschaftsbündnis äußerst kritisch. Beobachtungsstudien wie diese können keine kausalen Zusammenhänge nachweisen und sind anfällig für Verzerrungen durch Drittvariablen. Möglicherweise spielen hier Faktoren wie ein insgesamt gesünderer Lebensstil, bereits vorhandene Erkrankungen oder Verhaltensmuster eine Rolle.  

In diesem Zusammenhang begrüßen wir zwar prinzipiell den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel von 7 Prozent auf 5 Prozent zu senken.  Idealerweise sollten allerdings gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte komplett von der Mehrwertsteuer befreit, die besonders gesundheitsschädlichen stark gesüßten Getränke im Gegenzug mit einer Herstellerabgabe belegt werden. Das ist ein wichtiger Schritt, gesunde Ernährung für alle erschwinglicher zu machen und den Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu erleichtern.“

Hintergrund:

Die kürzlich veröffentlichte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Konsum verschiedener Zuckerquellen und dem Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während zuckerhaltige Getränke als gesundheitsschädlich identifiziert wurden, sorgten Hinweise auf vermeintlich positive Effekte von Süßigkeiten für Diskussionen.

Quellen:

WHO urges global action to curtail consumption and health impacts of sugary drinks [lesen]

Olaf Scholz schlägt Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel vor – DER SPIEGEL [lesen]

Originalpublikation: Janzi S, González-Padilla E, Ramne S, Bergwall S, Borné Y, Sonestedt E. Added sugar intake and its associations with incidence of seven different cardiovascular diseases in 69,705 Swedish men and women. Front Public Health. 2024 Dec 9;12:1452085. doi: 10.3389/fpubh.2024.1452085. [Paper]

Bezugsquelle des Textes: Deutsche Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK) (Berlin, 12. Dezember 2024). Warum Präventionsmaßnahmen nötig und Ergebnisse kritisch zu prüfen sind: Neue Studie: Zuckerhaltige Getränke als Herz-Kreislauf-Risiko, mediale Süßigkeiten-These fragwürdig [Pressemitteilung].

Bilderquelle: ©monticellllo/stock.adobe.com

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