Wir werfen einen Blick auf aktuelle Umfrageergebnisse zum Medienverhalten von Mediziner:innen: von ARI (abgehängt) bis API (führend). Ein weites Spektrum, das neugierig macht.
Multimediale Perspektiven
Die zweite Auflage der ARI-Studie untersuchte kürzlich das Informationsverhalten von 1.385 Mediziner:innen aus zwölf Fachgebieten hinsichtlich ihrer Nutzung analoger und digitaler Informationsquellen, ihrer Formatpräferenzen und des Einsatzes von KI im Alltag.
Der Anteil digitaler Quellen liegt in dieser Untersuchung bei 72 % und soll in den kommenden drei Jahren um weitere zehn Prozentpunkte steigen. Häufig genutzte digitale Angebote sind Online-Fortbildungen (83 %), Ärzte-Communities (67 %) und E-Mail-Newsletter (64 %).
Analoge Kanäle wie Print-Fachzeitschriften (86 %) und persönlicher Austausch (75 %) sind weiterhin weit verbreitet, verzeichnen aber laut offizieller Pressemitteilung zur ARI-Studie leichte Rückgänge. Bei den bevorzugten Formaten dominieren Kurztexte und Fortbildungen. Medizinisch-wissenschaftliche Inhalte werden vor allem durch kompakte Texte vermittelt, praxisnahe Themen mittels Fortbildungen und wirtschaftliche Themen oft über Videos. Die Studie zeigt einen Trend zur stärkeren Digitalisierung der ärztlichen Informationsbeschaffung. Reine analoge Formate, die nicht in ein multimediales Gesamtangebot eingebunden sind, könnten auf lange Sicht an Gewicht verlieren.
Potenziale für Print
„Im Rahmen einer Multichannel-Strategie müssen Inhalte plattformgerecht für die jeweilige Community aufbereitet werden, aber ‚Story First‘.“ (Healthcare Marketing Magazin 9/25)
Was steckt hinter dieser Aussage? Die Arbeitsgemeinschaft LA-Med Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e. V. hat für ihre API-Studie 2025 erstmals nicht nur niedergelassene, sondern auch in Praxen und MVZ angestellte Ärzt:innen zu ihrer Mediennutzung befragt. Demnach führen bei den generell genutzten Informationsquellen die Fachzeitschriften, gefolgt von Kollegengesprächen und Tagungen/Kongressen. Die Top Fünf komplettieren Fach-Websites und Fachbücher.
Geht es im Praxisalltag um relevante Informationen über neue Therapieoptionen, liegen Kongresse mit 61,2 % der Nennungen vorn, gefolgt von Kollegengesprächen (56,4 %) und deutschsprachigen Fachzeitschriften (48,2 %).
Für ihre Fortbildung nutzen Hausärzte ebenfalls vor allem Fachzeitschriften (86,6 %). Auf den weiteren Plätzen folgen gesponserte externe Fortbildungen (76 %), Kongresse und Tagungen (71,9 %) und Webinare (71,2 %). In diesem Kontext können Fachzeitschriften künftig daher eine wichtige Rolle eines Relevanzfilters übernehmen. Wie die Kollegen im aktuellen Healthcare Marketing Magazin so treffend formulieren: „Print setzt quasi den Anker, Digital liefert die Reichweite.“
Redaktion (sma)
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Fachzeitschriften bleiben wichtigste Infoquelle
Quellen: „Ärzte und das Vertrauen in Print“, Healthcare Marketing Magazin, 9/25; „ARI-Studie 2025: Ärztliche Mediennutzung wird zunehmend digital“, PM-Report, August 2025.
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