Dermatologie » Autoimmunerkrankungen » Vitiligo

»

Vitiligo: Autologe Hautzelltransplantation in kleiner Studie wirksam  

© Drobot Dean_stock.adobe.com

Vitiligo: Autologe Hautzelltransplantation in kleiner Studie wirksam  

News

Dermatologie

Autoimmunerkrankungen

Vitiligo

mgo medizin Redaktion

Autor

3 MIN

Vitiligo ist eine häufige Autoimmunerkrankung, die durch den Verlust von Melanozyten zu depigmentierten Hautstellen führt. Weltweit sind etwa 2% der Bevölkerung betroffen. Die Erkrankung kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da die sichtbaren Hautveränderungen oft zu Stigmatisierung und psychischem Stress führen. 

Ziel der Studie 

Die Studie zielte darauf ab, die Sicherheit und Wirksamkeit der autologen Hautzelltransplantation (ASCS) zur Repigmentierung stabiler Vitiligo-Läsionen bei Erwachsenen zu bewerten. ASCS ist eine Technik, bei der Melanozyten, Keratinozyten und Fibroblasten aus der Haut des Patienten entnommen und auf die depigmentierten Bereiche übertragen werden. Diese Methode wurde entwickelt, um eine einfachere und effektivere Behandlungsmöglichkeit im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Methoden zu bieten. 

Methodik

In der US-amerikanischen multizentrischen, randomisierten, klinischen Studie wurden bei jedem der 25 Teilnehmer zwei vergleichbare depigmentierte Bereiche ausgewählt, die randomisiert entweder mit Laser-Ablation, ACSC und NB-UVB-Bestrahlung behandelt wurden (experimenteller Arm) oder mit NB-UVB-Bestrahlung allein (Kontrolle). An der Studie nahmen Erwachsene teil, die an stabiler Vitiligo litten, definiert als depigmentierte Bereiche, die sich innerhalb der vergangen 12 Monate nicht ausgebreitet hatten und zu denen keine neuen Bereiche hinzugekommen waren. Zwei vergleichbare depigmentierte Bereiche wurden entweder mit Laser-Ablation, ASCS und schmalbandiger UVB-Therapie oder nur mit schmalbandiger UVB-Therapie behandelt. Die Nachuntersuchungen fanden in den Wochen 1, 4, 12, 24, 36 und 52 statt. 

Ergebnisse

Bei den 25 Probanden repigmentierten in Woche 12 26% der ASCS-behandelten Areale zu mindestens 80%, in Woche 24 Wochen waren es 36%, in Woche 52 waren 40% der ASCS-behandelten Areale zu mindestens 80% repigmentiert. Von den Kontrollarealen erreiche keines diesen Wert. Die ASCS-Behandlung wurde gut vertragen, das Sicherheitsprofil war akzeptabel, es traten keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf, es gab keine Statistischen Unterschiede bei den AEs zwischen Kontroll-Arealen und ACSC-behandelten Arealen. Die Patienten berichteten über eine hohe Zufriedenheit mit der Behandlung, die Lebensqualität verbesserte sich. 

Diskussion

Die Studie zeigt in den Augen der Autoren, dass ASCS eine vielversprechende Behandlungsoption für stabile Vitiligo-Läsionen darstellt. Die Technik bietet mehrere Vorteile gegenüber traditionellen Methoden, darunter eine geringere Notwendigkeit für spezialisierte Ausrüstung und eine einfachere Durchführung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ASCS nicht nur eine effektive, sondern auch eine dauerhafte Lösung für die Repigmentierung bietet. 

ASCS bietet nach Meinung der Autoren kosmetische und praktische Vorteile, wie gleichmäßige Pigmentierung und weniger Bedarf an Spezialausrüstung. Es reduziert menschliche Fehler und ist leicht erlernbar. In der Studie zeigte ASCS nach 6 Monaten 78% Repigmentierung. Es beschleunigt die Repigmentierung und könnte Kosten senken. Einschränkungen der Studie sind kleine Stichprobengröße und Teilnehmerhomogenität. Zukünftige Studien sollten größere Stichproben umfassen. 

Schlussfolgerung

Die ASCS-Technik könnte eine bedeutende Rolle in der zukünftigen Behandlung von Vitiligo spielen, insbesondere für Patienten, die auf konventionelle Therapien nicht ausreichend ansprechen. Die positiven Ergebnisse hinsichtlich der Repigmentierung und der Patientenzufriedenheit unterstützen die weitere Entwicklung und Verbreitung dieser Methode als praktikable Behandlungsoption. 

Autor: KI generiert/red 

Quelle: https://www.jaad.org/article/S0190-9622(24)02713-0/fulltext 

Bilderquelle: © Drobot Dean_stock.adobe.com

Ein Beitrag von

mgo medizin Redaktion

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Person verwendet Asthma-Inhalator zur Behandlung von Atemwegssymptomen

Neuer Risikomarker für Asthma-Schübe nach Virusinfektion

News

Forschende haben einen entscheidenden Mechanismus entdeckt, der schwere Asthma-Schübe nach Virusinfektionen auslöst. Das Zytokin Interleukin 6 (IL-6) spielt dabei eine zentrale Rolle: Seine erhöhte Freisetzung ist für akute Exazerbationen notwendig.

Dermatologie

Infektionen

Virale Infektionen

Beitrag lesen
Person tippt auf Laptop-Tastatur, digitale Symbole und Schriftzug elektronische Patientenakte (ePA) eingeblendet

Mehr Freiraum für Praxen bei ePA-Dokumenten

Berufspolitik

Praxen müssen ab Januar Dokumente nur noch einstellen, wenn keine therapeutischen Gründe dagegensprechen. Abrechnungsdaten in der ePA sind künftig ausschließlich für Patienten sichtbar.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Preise, Auszeichnungen und Politik

Beitrag lesen
Nahaufnahme von Haarverlust, typisch für Alopecia Areata, symbolisiert die Verbindung zwischen Haut- und Darmerkrankungen.

Mikroskopische Kolitis bei Alopecia Areata

News

Alopecia Areata (AA), eine Autoimmunerkrankung der Haarfollikel, zeigt eine überraschende Verbindung zur mikroskopischen Kolitis (MC), einer seltenen entzündlichen Darmerkrankung.

Dermatologie

Haarerkrankungen

Alopecia areata

Beitrag lesen