Dermatologie » Allgemeine Dermatologie » Versorgung, Forschung und Leitlinien

»

Leser berichten, DDG 2025: „Das ist es, was wir brauchen: eine Veränderung des Mindsets“

Nahaufnahme einer Hand, die einen Stift hält, vor einem unscharfen Hintergrund.

Leser berichten, DDG 2025: „Das ist es, was wir brauchen: eine Veränderung des Mindsets“

Kongressberichte

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

mgo medizin Redaktion

Autor

4 MIN

Dr. Susanne Saha, Gründerin und Vorsitzende der AG Nachhaltigkeit in der Dermatologie (AGN), war auf der DDG 2025 in Berlin u. a. für ein Symposium der AG. Wir sprachen mit ihr über ihre persönlichen Eindrücke vor Ort und eine Veranstaltung, die neugierig macht auf mehr –auch auf die Zukunft im eigenen Fachgebiet.

Liebe Frau Dr. Saha, was ist Ihr Fazit zur DDG-Jahrestagung 2025?

Dr. Susanne Saha: „Die DDG-Jahrestagung 2025 war für mich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn. Es war das zweite Mal, dass wir als Arbeitsgemeinschaft ein eigenes Symposium gestalten durften. Während ich früher die Tagung eher als Teilnehmerin erlebt habe, betrachte ich sie heute aus der Perspektive einer Vorsitzenden und habe besonders die ausgezeichnete Organisation der DDG wahrgenommen. Wir sind im digitalen Zeitalter angekommen. Der DDG-Geschäftsstelle ist es dieses Jahr gelungen, die Kongressorganisation nochmals zu optimieren. Die Abläufe des Kongresses waren klar strukturiert, die digitale Anmeldung funktionierte reibungslos und es gab wichtige Informationen optimal terminiert per E-Mail. Auffällig war auch, wie konsequent zahlreiche Nachhaltigkeitsaspekte in das Veranstaltungskonzept integriert wurden – eine positive Entwicklung in den letzten Jahren. Hier zeigt sich, dass Digitalisierung eben auch Ressourcenoptimierung wie z. B. das Wegfallen des Papierverbrauchs oder ein Kontingentangebot von vergünstigten Bahnfahrkarten zur Tagungsanreise bedeuten kann. Besonders positiv ist mir auch der neue, moderne und klar strukturierte Auftritt der DDG aufgefallen: Die frischen Farben und das Design vermitteln Aufbruchstimmung, was sich auch im abwechslungsreichen Programm mit innovativen Formaten widerspiegelt. Insgesamt zeigte der Kongress, wie sehr sich die DDG weiterentwickelt und aktuellen Herausforderungen und Themen offen begegnet.“

Seitliche Ansicht von kurzem, schwarzem Haar und einem weißen Hemd.
© privat

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Dr. Susanne Saha: „Leider konnte ich dieses Jahrnur einen Tag vor Ort sein. Meine Zeit habe ich vor allem für unser eigenes Symposium und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen genutzt. Das persönliche Netzwerken stand klar im Vordergrund. Leider habe ich aus Zeitmangel an keiner anderen Veranstaltung teilgenommen. Optisch hat für mich das große weiße Zelt in der Industrieausstellung herausgestochen, das wie ein Iglu wirkte und u. a. dem Format „Meet the Experts“ gewidmet war. Dieses Thema finde ich äußerst spannend. Von vielen Seiten habe ich gehört, wie begeistert die Teilnehmenden diesem neuen Format gegenüberstehen. Praxisnahe Einblicke und Tipps von renommierten Kolleginnen und Kollegen stehen in keinem Lehrbuch.“

Was sind Ihre Schlussfolgerungen für nächstes Jahr?

Dr. Susanne Saha: „Es gibt neben unseren eigenen Themen, wie den Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung in der Dermatologie, zahlreiche neue Themenfelder, die mich interessieren. So z. B. die Digitalisierung, der Einsatz von KI oder auch der Umgang mit Social Media im ärztlichen Alltag. Diese Inhalte eröffnen neue Perspektiven und Lösungen für berufspolitische Probleme wie beispielsweise den zunehmenden Mitarbeitermangel oder die sukzessiv anschwellende Bürokratie. Solche Themen sind am Puls der Zeit und sprechen gezielt jüngere Kolleginnen und Kollegen an, die ihre berufliche Laufbahn noch vor sich haben. Gleichzeitig erhalten aber auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und neue Impulse für die eigene berufliche Ausrichtung zu gewinnen. Ich erlebe immer wieder, dass langjährige Kolleginnen und Kollegen sehr gezielt Veränderungen suchen, um neue Perspektiven zu gewinnen. Formate – wie innovative Tagungsformate, Workshops oder interaktive Angebote – regen auch dazu an, alte Gewohnheiten zu hinterfragen und Neuem neugierig und offen zu begegnen. In der Folge fördern diese Formate eine Veränderung des Mindsets, was Brücken zwischen unterschiedlichen Erfahrungswelten bauen kann, und unser Fach bereichert. Die DDG hat es aus meiner Sicht dieses Jahr geschafft, den unterschiedlichen Erwartungen der Generationen gerecht zu werden, um damit die Diskussionen und Innovationen in der Dermatologie deutlich voranzutreiben.

Aktuell stehen auf der Plattform der DDG einige Tagungsbeiträge online zur Verfügung. Einige davon werde ich mir anschauen. Für das nächste Jahr nehme ich mir jedoch vor, gezielt mehr Zeit für die Teilnahme an der DDG-Tagung einzuplanen, um die vielfältigen Chancen besser zu nutzen.“

Das Interview führte Sabine Mack.

Jetzt kostenfrei Mitglied in der AG werden:
https://agderma.de/mitglieder/

Möglichkeiten zur Vernetzung:
E-Mail-Kontakt der AG: office@agderma.de
Dr. Susanne Saha via LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/susannesaha

Bilderquelle: © Alien – stock.adobe.com

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin Redaktion

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Person verwendet Asthma-Inhalator zur Behandlung von Atemwegssymptomen

Neuer Risikomarker für Asthma-Schübe nach Virusinfektion

News

Forschende haben einen entscheidenden Mechanismus entdeckt, der schwere Asthma-Schübe nach Virusinfektionen auslöst. Das Zytokin Interleukin 6 (IL-6) spielt dabei eine zentrale Rolle: Seine erhöhte Freisetzung ist für akute Exazerbationen notwendig.

Dermatologie

Infektionen

Virale Infektionen

Beitrag lesen
Person tippt auf Laptop-Tastatur, digitale Symbole und Schriftzug elektronische Patientenakte (ePA) eingeblendet

Mehr Freiraum für Praxen bei ePA-Dokumenten

Berufspolitik

Praxen müssen ab Januar Dokumente nur noch einstellen, wenn keine therapeutischen Gründe dagegensprechen. Abrechnungsdaten in der ePA sind künftig ausschließlich für Patienten sichtbar.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Preise, Auszeichnungen und Politik

Beitrag lesen
Nahaufnahme von Haarverlust, typisch für Alopecia Areata, symbolisiert die Verbindung zwischen Haut- und Darmerkrankungen.

Mikroskopische Kolitis bei Alopecia Areata

News

Alopecia Areata (AA), eine Autoimmunerkrankung der Haarfollikel, zeigt eine überraschende Verbindung zur mikroskopischen Kolitis (MC), einer seltenen entzündlichen Darmerkrankung.

Dermatologie

Haarerkrankungen

Alopecia areata

Beitrag lesen