Die aktualisierten Impfempfehlungen der STIKO 2025 berücksichtigen neue Impfstoffe und epidemiologische Entwicklungen, die besonders für dermatologische Patienten unter immunsuppressiver Therapie relevant sind. Schwerpunkte sind Schutzimpfungen gegen COVID-19, Influenza, Pneumokokken, Herpes zoster und RSV sowie Strategien zur Überwindung von Impfskepsis.
Das Thema Impfungen nimmt in der Dermatologie eine zentrale Rolle ein, insbesondere für Patientengruppen unter immunsuppressiver oder immunmodulierender Therapie. Diese erfordern eine regelmäßige Anpassung der Standard- und Indikationsimpfungen, um einen ausreichenden Schutz vor impfpräventablen Erkrankungen sicherzustellen. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) berücksichtigen dabei sowohl neue epidemiologische Entwicklungen als auch die Verfügbarkeit moderner Impfstoffe.
Wesentliche Neuerungen seit 2020:
- COVID-19: Die Verwendung von mRNA- und proteinbasierten Impfstoffen wird bevorzugt. Für immunsupprimierte Personen kann eine erweiterte Impfstrategie einschließlich serologischer Überwachung erforderlich sein.
- Influenza: Für Personen ab 60 Jahren wurde ein Hochdosisimpfstoff eingeführt, der eine verbesserte Immunantwort ermöglicht. Dies ist besonders relevant für ältere oder immungeschwächte Personen.
- Pneumokokken: Der neue 20-valente Konjugatimpfstoff ersetzt ältere Impfoptionen und bietet eine erweiterte Abdeckung gegen Pneumokokken-Serotypen.
- Herpes zoster: Personen mit Immunsuppression oder chronischen Erkrankungen ab 50 Jahren wird ein adjuvantierter Totimpfstoff empfohlen. Für jüngere Erwachsene unter bestimmten Therapien, wie JAK-Inhibitoren, kann eine vorgezogene Impfung sinnvoll sein.
- Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV): Neue Impfstoffe bieten Schutz für ältere Personen sowie immunsupprimierte Patienten. Eine passiv-immunisierende Antikörperkombination steht für Neugeborene zur Verfügung.
Patienten mit dermatologischen Erkrankungen, wie Psoriasis, atopischem Ekzem oder Autoimmundermatosen, profitieren von individuell angepassten Impfstrategien. Dies gilt insbesondere im Kontext immunsuppressiver Therapien, die das Risiko für Infektionen erhöhen. Zusätzlich ist die Behandlung von impfpräventablen Erkrankungen wie Herpes zoster oder viralen Exanthemen in dermatologischen Praxen von Bedeutung.
Die Impfakzeptanz bleibt ein kritischer Faktor, insbesondere bei Patienten mit chronischen oder dermatologischen Erkrankungen, die einer intensiven Aufklärung bedürfen. Evidenzbasierte Informationen und klare Kommunikationsstrategien werden als Schlüssel zur Überwindung von Impfskepsis angesehen.
Die fortlaufende Anpassung der Impfempfehlungen stellt eine essentielle Maßnahme dar, um dermatologische Patienten vor impfpräventablen Erkrankungen zu schützen. Dermatologen sollten mit den aktuellen STIKO-Empfehlungen vertraut sein und deren Umsetzung in der Praxis gewährleisten.
Originalpublikation: Stoevesandt J, Schmalzing M, Mohme S, Goebeler M. Impfen in der Dermatologie 2025: Update mit Berücksichtigung aktueller Empfehlungen der Ständigen Impfkommission. JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. 2025; 23: 925–931
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