Eine aktuelle Studie beleuchtet die neuesten weltweiten Entwicklungen bei Hautkrebs. Mit Daten aus der Global Burden of Disease-Datenbank zeigt die Publikation, wie sich die Inzidenz, Mortalität und Risikofaktoren für verschiedene Hautkrebsarten über Altersgruppen und Regionen hinweg verändern – und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus für Prävention und Versorgung ergeben.
Hautkrebs als globale Herausforderung
Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten weltweit. Während nicht-melanozytärer Hautkrebs (wie Basalzell- und Plattenepithelkarzinom) oft lokal begrenzt bleibt, ist das maligne Melanom aufgrund seiner Metastasierungsneigung besonders gefürchtet. Die neue Studie aus JAMA Dermatology 2025 analysiert aktuelle Trends auf Basis der Global Burden of Disease-Datenbank und liefert damit ein umfassendes Bild der weltweiten Belastung durch Hautkrebs.
Methodik: Globale Daten, differenziert nach Altersgruppen
Die Forscher*innen nutzten die Daten der Global Burden of Disease Study, um die Inzidenz und Mortalität von Hautkrebs in verschiedenen Ländern und Altersgruppen zu untersuchen. Besonderes Augenmerk lag auf der Entwicklung in den letzten Jahren, regionalen Unterschieden sowie der Altersverteilung der Betroffenen. Die Ergebnisse wurden mit demografischen, umweltbedingten und sozioökonomischen Faktoren in Beziehung gesetzt.
Zentrale Ergebnisse: Steigende Inzidenz, neue Risikogruppen
Die Studie zeigt, dass die Zahl der diagnostizierten Hautkrebserkrankungen weltweit weiter steigt. Besonders auffällig ist ein Anstieg bei jüngeren Erwachsenen in industrialisierten Ländern, während die Mortalitätsraten durch verbesserte Früherkennung und Therapie in vielen Regionen stagnieren oder sogar leicht zurückgehen. In Ländern mit hoher UV-Exposition und geringem Zugang zu Präventionsmaßnahmen bleibt Hautkrebs jedoch eine der wichtigsten Todesursachen bei malignen Tumoren.
Ursachen und Risikofaktoren
Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen UV-Exposition (Sonnenlicht und Solarien), heller Hauttyp, genetische Prädisposition und ein geschwächtes Immunsystem. Die Studie betont zudem die Bedeutung sozioökonomischer Faktoren: In Ländern mit geringem Einkommen ist der Zugang zu Früherkennung und moderner Therapie oft eingeschränkt, was zu einer höheren Mortalität führt.
Prävention und Versorgung: Globale Unterschiede
Die Autoren fordern eine stärkere internationale Zusammenarbeit bei der Hautkrebsprävention. Während in einigen Ländern breit angelegte Aufklärungskampagnen und Screening-Programme bereits Erfolge zeigen, besteht insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern Nachholbedarf. Auch die Versorgung älterer Patient*innen und die Entwicklung neuer Therapien für fortgeschrittene Tumoren bleiben zentrale Herausforderungen.
Ausblick: Was bedeuten die Ergebnisse für Praxis und Forschung?
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Hautkrebs als globale Gesundheitspriorität zu behandeln. Präventionsmaßnahmen, gezielte Früherkennung und der Ausbau moderner Therapien können die Krankheitslast nachhaltig senken. Für die Forschung ergeben sich neue Fragestellungen zu den Ursachen des Anstiegs in jüngeren Altersgruppen und zur Optimierung der Versorgung in benachteiligten Regionen.
Originalpublikation: Wang R, Chen Y, Shao X et al. Burden of Skin Cancer in Older Adults From 1990 to 2021 and Modelled Projection to 2050 JAMA Dermatology 2023; 161(7): 657-667
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