Systemischer Lupus erythematodes zeigt geschlechtsbezogene Unterschiede: Männer haben schwerere Organschäden und spätere Diagnosen, während Frauen häufiger Autoantikörper und psychosoziale Belastungen aufweisen.
Männer entwickeln häufiger nephritische Erkrankungen, seröse Entzündungen und kardiovaskuläre Schäden. Antikörper wie Lupus-Antikoagulans und Anti-Kardiolipin treten bei Männern häufiger auf, während Frauen häufiger Anti-Ro/SSA-Antikörper zeigen, die mit sekundärem Sjögren-Syndrom assoziiert sind. Es wurde festgestellt, dass Männer eine schlechtere Nierenprognose und ein erhöhtes Risiko für Endstadium-Nierenversagen (ESRD) aufweisen.
Geschlechtsspezifische Behandlungsansätze
Männer erhalten häufiger Cyclophosphamid, das bei schweren Krankheitsverläufen eingesetzt wird, während Frauen häufiger Antimalariamittel einnehmen. Unterschiede in der Medikamentenadhärenz wurden ebenfalls festgestellt, wobei Frauen seltener Azathioprin und Mycophenolat einnahmen. Die evidenzbasierte Therapiegestaltung könnte durch geschlechtsspezifische Studien verbessert werden.
Patientenzentrierte Ergebnisse und psychosoziale Aspekte
Männer berichten häufiger über soziale Isolation und mangelndes Vertrauen im Umgang mit medizinischen Formularen, während Frauen häufiger über Angstzustände, Depressionen und stärkeren Schmerz berichten. Diese Unterschiede unterstreichen die Notwendigkeit geschlechtssensibler psychosozialer Unterstützungsmaßnahmen und angepasster Versorgungsstrategien.
Originalpublikation: Albrecht K, Mucke J, Troll W, et al. Sex- and gender-related differences in systemic lupus erythematosus: a scoping review. Rheumatol Int. 2025;4 5: 160
Bilderquelle: © luchschenF – stock.adobe.com



