Dermatologie » Allgemeine Dermatologie » Versorgung, Forschung und Leitlinien

»

Fehler bei der Personalsuche vermeiden

Fehler bei der Personalsuche vermeiden

Berufspolitik

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Versorgung, Forschung und Leitlinien

mgo medizin Redaktion

Autor

4 MIN

Unbesetzte Stellen, hohe Arbeitsbelastung und eine sinkende Zahl an Nachwuchskräften erschweren den Praxisalltag. Gleichzeitig sind klassische Methoden der Personalgewinnung wie Anzeigen in Printmedien oder Jobportalen längst nicht mehr ausreichend. Immer mehr Praxen setzen daher auf digitale Strategien – doch häufig werden dabei entscheidende Fehler gemacht. Welche das sind genau? Wie können sie vermieden werden?

Fehler 1: Falsche Kanäle für die Bewerbersuche

Viele Ärzte bzw. Arztpraxen setzen ausschließlich auf klassische Stellenbörsen, die nur aktiv suchende Bewerber ansprechen. Doch gerade in der Medizin sind potenzielle Fachkräfte oftmals gar nicht aktiv auf Jobsuche, aber grundsätzlich offen für bessere Arbeitsbedingungen. Um diese Zielgruppe zu erreichen, ist ein Push-Ansatz erforderlich: Gezielte Werbeanzeigen auf Instagram, Facebook oder TikTok ermöglichen es, auch passive Kandidaten anzusprechen.

Praxistipp: Besonders Instagram hat sich als relevanter Kanal etabliert. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2024 nutzt fast die Hälfte der Bevölkerung diese Plattform regelmäßig. Arztpraxen, die hier präsent sind, haben einen klaren Vorteil. Entscheidend ist jedoch eine strategische Kampagnenführung mit klarer Zielgruppenansprache, um nicht in der Masse unterzugehen.

Fehler 2: Anonyme oder austauschbare Außendarstellung

Praxisunternehmen präsentieren sich in Stellenanzeigen häufig mit generischen Floskeln wie „modern ausgestattet und freundliches Team“. Doch potenzielle Bewerber möchten konkrete Einblicke erhalten. Authentizität und Transparenz sind entscheidend. Wer Bilder und Videos des Teams, der Praxisräume und der Arbeitsatmosphäre zeigt, gewinnt das Vertrauen potenzieller Bewerber.

Praxistipp: Vermutlich ist Ihnen durchaus bewusst Sie, dass die häufigsten Wechselmotive von MFA die Teamstimmung sowie die Arbeitsatmosphäre sind. Was Sie tun können? Zeigen Sie aktiv Ihr Praxisteam, um wechselbereite MFA von sich zu überzeugen.

Praxistipp: Soziale Netzwerke bevorzugen visuelle Inhalte – Beiträge mit echten Fotos und Videos erzielen eine deutlich höhere Reichweite und Interaktion. Praxen, die auf eine persönliche und emotionale Ansprache setzen, haben nachweislich mehr Erfolg bei der Personalgewinnung.

Fehler 3: Komplizierter Bewerbungsprozess

Über 80 % der Jobsuchen erfolgen heute über das Smartphone. Dennoch setzen viele Unternehmen auf langwierige Bewerbungsprozesse mit umfangreichen Formularen und Dateiuploads, die viele Interessenten abschrecken. Ein mobil optimierter, schlanker und automatisierter Bewerbungsprozess ist extrem hilfreich, um Absprünge insbesondere während der Bewerbung am mobilen Endgerät zu vermeiden.

Praxistipp: Erfolgreiche Praxen setzen zunehmend auf Chatbots und Kurzformulare, die eine Bewerbung in wenigen Minuten ermöglichen. Dadurch wird die Hemmschwelle für Bewerber gesenkt und die Anzahl qualifizierter Bewerbungen deutlich erhöht.

Fehler 4: Digitales Recruiting ohne Spezialisierung

Unternehmen versuchen verständlicherweise immer wieder, digitales Recruiting selbst umzusetzen oder arbeiten mit Agenturen, die wiederum gar keine Erfahrung im eigenen Themenfeld haben. Heutzutage reicht es nicht mehr aus, lediglich Anzeigen zu schalten – die gesamte “Bewerber-Journey” muss optimiert werden und die Ansprüche sind deutlich gestiegen. Ein spezialisierter Recruiting-Partner kennt die Anforderungen des Gesundheitswesens, versteht die Zielgruppe und kann mit datengetriebenem Marketing gezielt Bewerber ansprechen.

Praxistipp: Der gesamte Prozess – von der ersten Kontaktaufnahme über das Bewerbungsgespräch bis hin zur Einarbeitung – sollte strategisch durchdacht sein. So stellen Sie sicher, dass Sie im Wettrennen um die besten Talente aus Ihrer Region und Ihrem Fachgebiet die Nase vorne haben.

Fazit

Der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird sich weiter verschärfen. Wer notgedrungen auf veraltete Methoden setzt, lange Bewerbungsprozesse anbietet oder seine Praxis nicht authentisch präsentiert, wird es noch schwerer haben, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Erfolgreiche Praxen nutzen digitale Kanäle gezielt, optimieren ihre Außendarstellung und setzen auf effiziente Bewerbungsprozesse. Mit der richtigen Strategie und spezialisierten Partnern lässt sich die Personalgewinnung langfristig verbessern und die eigene Praxis zukunftssicher aufstellen: Ein Aufwand, der sich im Wettstreit und die motivierten Mitarbeiter von morgen bezahlt macht.

Autor: S. Mack

Beitragsbild: © stock.adobe.com – M.Dörr & M.Frommherz

Über den Experten

Sebastian Weidner
Geschäftsführer bei der Rankingdocs GmbH
Web: www.rankingdocs.de
E-Mail: sebastian.weidner@rankingdocs.de

Bilderquelle: © stock.adobe.com – M.Dörr & M.Frommherz

Schlagworte zu diesem Beitrag

Ein Beitrag von

mgo medizin Redaktion

Autor

Autor des Beitrags

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Person verwendet Asthma-Inhalator zur Behandlung von Atemwegssymptomen

Neuer Risikomarker für Asthma-Schübe nach Virusinfektion

News

Forschende haben einen entscheidenden Mechanismus entdeckt, der schwere Asthma-Schübe nach Virusinfektionen auslöst. Das Zytokin Interleukin 6 (IL-6) spielt dabei eine zentrale Rolle: Seine erhöhte Freisetzung ist für akute Exazerbationen notwendig.

Dermatologie

Infektionen

Virale Infektionen

Beitrag lesen
Person tippt auf Laptop-Tastatur, digitale Symbole und Schriftzug elektronische Patientenakte (ePA) eingeblendet

Mehr Freiraum für Praxen bei ePA-Dokumenten

Berufspolitik

Praxen müssen ab Januar Dokumente nur noch einstellen, wenn keine therapeutischen Gründe dagegensprechen. Abrechnungsdaten in der ePA sind künftig ausschließlich für Patienten sichtbar.

Dermatologie

Allgemeine Dermatologie

Preise, Auszeichnungen und Politik

Beitrag lesen
Nahaufnahme von Haarverlust, typisch für Alopecia Areata, symbolisiert die Verbindung zwischen Haut- und Darmerkrankungen.

Mikroskopische Kolitis bei Alopecia Areata

News

Alopecia Areata (AA), eine Autoimmunerkrankung der Haarfollikel, zeigt eine überraschende Verbindung zur mikroskopischen Kolitis (MC), einer seltenen entzündlichen Darmerkrankung.

Dermatologie

Haarerkrankungen

Alopecia areata

Beitrag lesen