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Pankreaszysten – besser gleich OP als endlos kontrollieren?

Darstellung des Konzepts der Pankreaspseudozyste mit krankheitsdiagnostischer Illustration einer Zyste des Pankreas.

Quelle: © Aqua Art - Adobe stock.com

Pankreaszysten – besser gleich OP als endlos kontrollieren?

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Erschienen in: chirurgische Praxis

Aufgrund der sich stetig verbessernden Bildgebung werden zystische Pankreasläsionen (PCL) häufig als Zufallsbefund diagnostiziert. Die Indikationsstellung zur chirurgischen Resektion richtet sich nach den aktuellen europäischen Leitlinien, welche sich auf Erkenntnisse und Empfehlungen von Experten stützen. Das zu erreichende Ziel stellt die Vermeidung einer invasiven Erkrankung dar.

Zusammenfassung

Im aktuellen klinischen Alltag haben zystische Pankreasläsionen (PCL) einen zunehmend relevanten Stellenwert, da sie aufgrund der sich stetig verbessernden Bildgebung häufig als Zufallsbefund diagnostiziert werden. Man unterscheidet zwischen nichtneoplastischen und neoplastischen Pankreaszysten, wobei Letztere in unterschiedlicher Ausprägung zur malignen Entartung neigen und damit als Vorläuferläsionen des Pankreaskarzinoms gelten.

Zur Differenzialdiagnose werden neben einer genauen Anamnese und Untersuchung vor allem bildgebende Verfahren wie CT und MRT sowie der endoskopische Ultraschall (EUS) mit Feinnadelaspiration (FNA) herangezogen.

Die Indikationen zur chirurgischen Resektion dieser Läsionen richtet sich nach den aktuellen europäischen Leitlinien, deren Inhalte jedoch nicht evidenzbasiert sind, sondern sich auf Erkenntnisse und Empfehlungen von Experten stützen. Gemäß den Konsensusempfehlungen kann die asymptomatische serös-zystische Neoplasie (SCN) als seröse Läsion mit niedriger Tendenz zur Entartung beobachtet werden. Im Gegensatz dazu sollten alle muzinös-zystischen Neoplasien (MCN) >4 cm sowie alle solid pseudopapillären Neoplasien (SPN) reseziert werden. Intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien (IPMN), die aufgrund ihres Bezugs zum Pankreasgangsystem in Haupt(MD)- oder Seitengang(BD)-IPMN unterteilt werden, sollten als MD-IPM und als Mixed-type(MT)-IPMN reseziert werden. Das Entartungsrisiko der BD-IPMN ist variabler und abhängig von Risikofaktoren, die klinisch und bildmorphologisch definiert werden. Das therapeutische Management erfolgt daher individuell nach Risikoabschätzung. Das durch Operation bzw. Observation zu erreichende Ziel stellt die Vermeidung einer invasiven Erkrankung dar.

Autoren: B. W. Renz, M. Ilmer, M. Knoblauch, J. G. D’Haese, J. Werner
Lesen Sie den Originalbeitrag zu diesem Thema in chirurgische praxis (2025).

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