Tödliche Badeunfälle nehmen in den letzten Jahren in Deutschland weiter zu. Neben Immersionsunfällen können auch weitere Notfälle auftreten, wie beispielsweise der Bergungstod/Rettungskollaps, ein Schwimmbad-Blackout, das weniger bekannte Schwimmer-/Taucherlungenödem und tauchassoziierte Notfälle (bspw. Dekompressionserkrankung und arterielle Gasembolie).
Zusammenfassung
Tödliche Badeunfälle nehmen in den letzten Jahren in Deutschland weiter zu. Insbesondere die Binnengewässer verzeichnen eine steigende Inzidenz. Neben Immersionsunfällen können auch weniger bekannte Notfälle auftreten. Aufgrund der physikalischen Beziehungen zwischen Druck und Volumen zeigen sich in Abhängigkeit von der Zeit im Wasser besondere (patho-)physiologische Veränderungen. Der Schwimmbad-Blackout ist eine häufigere Unfallsituation. Hierbei wird durch ein forciertes Abatmen des für den Atemantrieb relevanten CO2 zu Beginn einer Schwimm- oder Tauchaktion, eine akute Hypoxie während des Tauchens im Flachwasser ausgelöst. Obgleich die einsetzende Bewusstlosigkeit sehr kurz anhält, führt diese zu einer akuten Gefahrensituation für die Verunfallten. Das weniger bekannte Schwimmer-/Taucherlungenödem präsentiert sich klinisch als akutes Lungenödem. Hierbei ist die Prognose sehr gut, da die auslösenden Mechanismen immersionsassoziiert sind und nach dem Verlassen des Wassers nicht weiter einwirken. Die bekannten tauchassoziierten Unfälle umfassen die Barotraumen der gasgefüllten Organe sowie die Dekompressionserkrankung (DCS) und arterielle Gasembolie (AGE), welche mitunter nicht klar voneinander abgrenzbar erscheinen. Während das häufige Barotrauma des Mittelohrs eine gute Prognose zeigt, ist die unbehandelte DCS/AGE eine lebensgefährliche Situation. Neben einer Flüssigkeits- und Sauerstoffapplikation ist eine rasche Druckkammerbehandlung prognoseentscheidend.
Autoren: S. Klapa, L. Drude
Lesen Sie den Originalbeitrag zu diesem Thema in chirurgische praxis (2025).



