Da auch jüngere Frauen im gebärfähigen Alter an Brustkrebs erkranken können, kann dies zu Brustkrebsdiagnosen in der Schwangerschaft führen. Bei der Diagnostik und Therapie muss hier auch der Fetus mitbetrachtet werden und ein engmaschiges Monitoring ist notwendig. Für eine vergleichbare Prognose mit der gleichaltriger nicht schwangerer Patientinnen, sollten die Mammadiagnostik und die Therapie so nah wie möglich an der Standardtherapie ausgerichtet sein.
Zusammenfassung
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland. Auch wenn das mittlere Erkrankungsalter bei 65 Jahren liegt, sind 5–7% der erkrankten Frauen jünger als 40 Jahre. Dies führt zu Brustkrebsdiagnosen in der Schwangerschaft. Bezüglich Diagnostik und Therapie muss hier auch der Fetus mitbetrachtet werden. Diagnostische Verfahren wie Sonografie, Mammografie und Röntgen-Thorax zum Staging können unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden. CT-Untersuchungen, Skelettszintigrafie oder die Gabe von Gadolinium-haltigem Kontrastmittel sollten vermieden werden. Therapeutisch kann sowohl eine Operation als auch – ab dem zweiten Trimenon – eine Chemotherapie durchgeführt werden, wohingegen eine zielgerichtete Therapie sowie eine Radiatio erst nach der Schwangerschaft erfolgen sollten. Wenn sich die Therapien der schwangeren Patientin so nah wie möglich an der der nicht schwangeren Patientin orientiert, ist die Prognose mit der gleichaltriger nicht schwangerer Patientinnen vergleichbar. Ein engmaschiges Monitoring ist auch zur Verringerung von Komplikationen des Fetus notwendig. Eine Entbindung in der Frühgeburtlichkeit sollte vermieden werden. Die Datenlage zeigt bei Reifgeborenen langfristig ein vergleichbares Outcome zu Kindern, deren Mütter keine Chemotherapie erhalten hatten. Nach einer kurativ behandelten Brustkrebserkrankung kann eine Schwangerschaft nach ausführlicher Beratung hinsichtlich Rezidivrisiko sowie einer ggfs. durchzuführenden endokrinen Therapie angestrebt werden.
Autoren: M. Pruss, A. P. Eymer, T. N. Fehm, V. Friebe
Lesen Sie den Originalbeitrag zu diesem Thema in chirurgische praxis (2025).



