Es gilt als wahrscheinlich, dass Herpes Zoster-Infektionen das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen können. Die Frage, ob im Umkehrschluss eine Zoster-Impfung das kardiovaskuläre Risiko reduzieren könnte, wurde bisher noch nicht hinreichend geklärt. Südkoreanische Forscher haben jetzt in einer Studie den Zusammenhang zwischen Zoster-Impfung und verschiedenen kardiovaskulären Ereignissen genauer untersucht. Sie nutzten dazu Versicherungsdaten sowie Impfdaten mit dem Zoster-Lebendimpfstoff* (Zeitraum 01/2012 – 12/2021) von insgesamt 1.271.922 südkoreanischen Personen (mittleres Alter 61,3 Jahre). Bewertet wurde das Risiko von kardiovaskulären Ereignissen bei geimpften im Vergleich zu ungeimpften Personen.
Ergebnis: Die Zoster-Impfung war mit einem um 23% geringeren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse insgesamt verbunden. Im Einzelnen war das Risiko bei Herzinsuffizienz um 26%, bei zerebrovaskulären Erkrankungen um 24%, bei ischämischen Herzkrankheiten und thrombotischen Erkrankungen jeweils um 22% und bei Herzrhythmusstörungen um 21% reduziert. Dieser Effekt hielt bis zu 8 Jahre an, wobei er 2–3 Jahre nach der Impfung am stärksten ausgeprägt war.
* Anmerkung: in vielen Ländern, auch in Deutschland, ist der Lebendimpfstoff nicht mehr verfügbar; er wird mittlerweile durch einen rekombinanten Totimpfstoff ersetzt. Inwieweit die Ergebnisse auch für diesen Impfstoff gelten, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Quelle: Lee S et al. European Heart Journal 2025; ehaf230. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehaf230
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