In der Regel ist das Schlucken ein automatischer, wenig beachteter Vorgang. Bei Menschen in höherem Alter, nach Schlaganfällen oder bei neurologischen Erkrankungen ist dieser Prozess jedoch oft gestört. Gelangen Speisereste in Rachen oder Atemwege, können ernsthafte Komplikationen die Folge sein.
Eine etablierte Methode zur Untersuchung der Schluckphysiologie sind Röntgenbreischluckvideos. Sie visualisieren den Weg des Bolus von der Mundhöhle bis zum Magen. Nachteil: Die aufwendige Auswertung erfolgt manuell, ist daher subjektiv und fehleranfällig.
Biomedizin-Informatiker der FAU entwickelten jetzt ein KI-gestütztes Verfahren zur automatisierten Auswertung von Röntgenbreischluckaufnahmen. Es zeigt außerdem an, ob die Schluckphysiologie krankhaft verändert und damit eventuell lebensbedrohlich ist. Dazu musste die KI zuerst mit Anatomie-Daten trainiert werden, um auf dieser Basis den Weg des Nahrungsbreis im zeitlichen Verlauf verfolgen und mögliche Rückstände erkennen zu können. Alle Daten des Schluckprozesses werden dann zusammengefasst in einem Bologramm dargestellt.
Die KI-unterstützte Analyse des Schluckvorgangs könnte damit insbesondere bei älteren Menschen und Parkinsonpatienten wesentlich objektiver und präziser werden.
Quelle: Pressemitteilung Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg FAU
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