Bestimmte Krebstherapien können die Nieren schädigen. Im Fokus steht hierbei die relativ neue Radioligandentherapie mit Lutetium-177 PSMA. Sie gilt für bestimmte Tumoren wie Prostatakrebs als besonders vielversprechend. Eine mögliche Nebenwirkung im Verlauf der Behandlung sind allerdings Einschränkungen der Nierenfunktion. Es kommt neben verschlechterten Nierenwerten auch zu Veränderungen im Nierengewebe, die sich bisher nur durch Gewebeproben nachweisen lassen. Einem Team der Technischen Universität München (TUM) ist es jetzt gelungen, eine abnehmende Nierenfunktion infolge bestimmter Krebstherapien frühzeitig und nicht-invasiv vorherzusagen. Anhand von routinemäßigen CT-Aufnahmen, die sie mit einem KI-gestützten Algorithmus untersuchten, stellten sie fest, dass bereits Monate bevor sich die Nierenfunktion verschlechtert, die Nieren eine leichte Volumenabnahme zeigen. Selbst kleine Veränderungen des Nierenvolumens wurden von den Bildanalyse-Algorithmen zuverlässig erkannt. Ähnliche Effekte fanden sie auch für die Milz. In Zukunft könnten auf dieser Grundlage Organschäden besonders früh vorhergesagt und gegebenenfalls Therapien frühzeitig angepasst werden.
Literatur: Steinhelfer L, Jungmann F et al. Radiology (2025). DOI: 10.1148/radiol.240427
Quelle: Pressemeldung Technische Universität München TUM
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