Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Veränderungen im Talg, der von der Haut abgesondert wird, helfen könnten, Menschen mit Parkinson zu identifizieren. Der Talg von Parkinson-Patienten setzt flüchtige organische Verbindungen (VOC) frei, die sich mit dem Fortschreiten der Krankheit verändern. Als neues Screening-Medium könnte sich nun Ohrenschmalz erweisen, der größtenteils aus Talg besteht und leicht zu beproben ist. Das geht aus einer Studie chinesischer Forscher hervor, die ein diagnostisches Modell für Parkinson entwickelt haben, das VOCs aus Gehörgangssekreten (ECS) analysiert und anhand des Geruchs auf Parkinson testet. Mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie wurden dazu in ECS-Proben von Patienten 4 VOC-Komponenten (Ethylbenzol, 4-Ethyltoluol, Pentanal und 2-Pentadecyl-1,3-dioxolan) mit statistisch signifikanten Unterschieden zwischen Parkinson- und Nicht-Parkinson-Patienten identifiziert, die sich den Wissenschaftlern zufolge als potentielle Biomarker für Parkinson erweisen. Sie trainierten dann ein KI-basiertes Geruchssystem (AIO) mit den gewonnenen VOC-Daten. Das daraus resultierende AIO-basierte Screening-Modell kategorisierte Ohrenschmalzproben von Menschen mit und ohne Parkinson mit einer Genauigkeit von 94%.
Quelle: Chen X et al. Anal Chem2025; 97(24): 12633–12641. https://doi.org/10.1021/acs.analchem.5c00908
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