Jugendliche animieren sich auf Social Media zu einer gefährlichen Mutprobe, der sog. „Paracetamol Challenge“: Dabei führen sie sich überdurchschnittlich hohe Mengen an Paracetamol zu und dokumentieren dies in Sozialen Medien wie TikTok. Ziel: Eine möglichst hohe Dosis zu überleben. Pharma Deutschland warnt ausdrücklich vor der Teilnahme an dieser lebensgefährlichen Challenge. Aus gutem Grund: Wird die ordnungsgemäße Dosierung des Schmerzmittels um ein Vielfaches überschritten, kann es zu irreparablen Leberschäden mit tödlichem Ausgang kommen.[1] Bei einer Paracetamol-Vergiftung kann die Leber den zytotoxischen Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinonimin (NAPQI) nicht mehr konjugieren, sodass dieser an hepatozelluläre Proteine binden und so eine Leberzellnekrose verursachen kann. Der Verlauf ist häufig schleichend mit unspezifischen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch.[2] Erst 24 bis 48 Stunden nach einer Überdosierung von Paracetamol treten Beschwerden auf, die auf eine Leberschädigung hinweisen.[1] Da die durch NAPQI verursachte Leberzellnekrose irreversibel ist, ist bereits beim hinreichenden Verdacht ein NAPQI-Antidot (z.B. Acetylcystein) indiziert.[2]
Quellen: 1Pressemitteilung Pharma Deutschland; 2Drug Safety Mail 2025–07, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
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