Herpes zoster (HZ) ist eine Viruserkrankung, die häufiger bei älteren Erwachsenen und Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen auftritt. In Deutschland wird die HZ-Impfung daher bei Menschen ≥ 60 Jahre bzw. im Alter von ≥ 50 Jahre bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung* empfohlen[1]. Eine retrospektive Analyse macht jetzt von sich reden, die Depression als möglichen neuen Risikofaktor für Herpes zoster einordnet. Die Studie** nutzte dazu die Abrechnungsdaten von mehr als 1,7 Mio. Versicherten (>18 Jahre, ± Diagnose Depression) einer deutschen Krankenkasse aus den Jahren 2012 bis 2021. Ein Vergleich des Risikos für HZ von Menschen mit Depression und Menschen ohne Depression, aber mit ansonsten ähnlichen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Komorbiditäten) ergab, dass Diejenigen mit Depression ein signifikant höheres Risiko (16 %) für HZ hatten und dass dieser Anstieg in jüngeren Altersgruppen (18–49 Jahre) mit 22 % noch ausgeprägter war[2]. Den Autoren zufolge sollten daher Menschen mit Depressionen bei den Empfehlungen für eine HZ-Impfung berücksichtigt werden[2]. Ob dieses Fazit von der STIKO bei einer geplanten Indikationserweiterung mit einbezogen wird, bleibt abzuwarten.
*z. B.: Angeborener oder erworbener Immundefizienz, HIV-Infektion, Rheumatoide Arthritis, Systemische Lupus erythematodes, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma bronchiale, Chronische Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus
** finanziert von einem Impfstoffhersteller
Quelle: 1 Epidemiologisches Bulletin 4/2025, 23 Januar 2025; 2 Marijic P et al. Infect Dis Ther (2025)14: 627–642. https://doi.org/10.1007/s40121–025–01116–3
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