In Deutschland leben schätzungsweise bis zu 500.000 Menschen mit einer chronischen Hepatitis-B- oder -C-Infektion, von denen viele nicht um ihre Erkrankung wissen. Eine frühzeitige Erkennung dieser Virushepatitiden bietet jedoch die Chance auf eine rechtzeitige medikamentöse Therapie, um Komplikationen zu verhindern.
Seit Oktober 2021 haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren Anspruch auf ein einmaliges Screening im Rahmen des „Check-up 35“. Die DGVS bewertet das Programm als großen Erfolg und gesundheitspolitischen Durchbruch. „Durch die Testung konnten viele Tausende unerkannt Infizierte identifiziert und rechtzeitig behandelt werden“, so DGVS-Präsident Professor Dr. med. Heiner Wedemeyer.
Laut einer aktuellen Studie wurden allein vom 4. Quartal 2021 bis 3. Quartal 2023 insgesamt rund 5,6 Millionen Versicherte im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung auf Hepatitis B oder C gescreent. Dabei konnten mindestens 17.800 neue Hepatitis-B-Fälle und mehr als 6.500 neue Hepatitis-C-Fälle mit aktiver Infektion entdeckt werden. Entsprechend stieg die Zahl der durch das RKI erfassten Neudiagnosen signifikant an (Hepatitis B Anstieg um 160%, Hepatitis C um 121%).
Literatur: Hüppe D, Wedemeyer H, Cornberg M et al. Z Gastroenterol 2025; 63: 31–38. DOI: 10.1055/a-2435–5069
Quelle: Pressemitteilung *Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS)
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