Die Elektroenzephalographie (EEG) ist ein wichtiges Instrument zur Diagnose einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen. Bei einem herkömmlichen EEG wird zuvor die Kopfhaut des Patienten ausgemessen und die Stellen markiert, an denen Elektroden aufgeklebt und über Kabel mit dem EEG-Monitor zur Überwachung der Gehirnaktivität verbunden werden. Problem: auf behaarter Kopfhaut lösen sich die Elektroden leicht ab.
Jetzt haben Forscher ein E-Tattoo entwickelt, das mit einem 3D-Drucker direkt auf die Hautspots gesprüht wird, die zuvor über einen Computeralgorithmus für die EEG-Elektroden generiert wurden. Die flüssige Tinte aus leitfähigem Polymer-Material trocknet schnell und bleibt auch auf behaarter Kopfhaut gut haften. Nach dem Trocknen funktioniert die dünne Tintenschicht wie ein Sensor, über den die Gehirnaktivität durch die Kopfhaut abgeleitet werden kann.
In einer kleinen Testreihe hat sich der Prototyp bereits bewährt. Im Vergleich zu den herkömmlichen EEG-Elektroden haben die E-Tattoo-Elektroden bei der Erkennung von Gehirnwellen ähnlich gut abgeschnitten. Sie zeigten zudem eine stabile Konnektivität für mindestens 24 Stunden.
Literatur: Scalco de Vasconcelos L et al. Cell Biomaterials 2024; 0 (0): 100004; DOI: 10.1016/j.celbio.2024.100004
Quelle: Pressemitteilung Cell Press
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