Normalerweise sind Blutgerinnsel akut und vorübergehend. Es gibt jedoch Patienten, die unter wiederkehrenden Blutgerinnseln leiden. Bei ihnen können trotz gerinnungshemmender Medikamente neue Blutgerinnsel nicht verhindert werden. Sie entwickeln immer wieder Thrombosen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Eine internationale Forschungsgruppe mit Beteiligung der Universitätsmedizin Greifswald hat nun in einer Studie Patienten, bei denen falsch gebildete Abwehrstoffe den Plättchenfaktor 4 (PF4) angreifen, genauer untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass bei diesen Patienten ein fehlgeleiteter und unkontrolliert vom Körper gebildeter Abwehrstoff, der wie ein Anti-PF4 Antikörper wirkt (sog. monoklonale Gammopathie), ursächlich für wiederkehrende Blutgerinnsel verantwortlich ist – mit zum Teil schwerwiegenden Folgen, die sehr ähnlich der seit der COVID-19-Pandemie bekannten VITT-Erkrankung (Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie) sind. Mit dieser Erkenntnis könnten künftig – zusammen mit einem von den Greifswalder Transfusionsmedizinern vor zwei Jahren entwickelten Test – bei den Patienten, die nicht auf die Standardtherapie ansprechen, auf den fehlgeleiteten Abwehrstoff hin untersucht werden.
Literatur: Wang JJ et al. NEJM 2025.
https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa2415930
Quelle: Pressemitteilung Universitätsmedizin Greifswald
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