Bereits in früheren Studien wurde beobachtet, dass ältere Menschen mit Hörstörungen später häufiger an einer Demenz erkranken. Die Ergebnisse einer neueren randomisierten Studie sprechen sogar für eine Kausalität: Dort erhielten 977 Senioren mit nicht behandeltem Hörverlust entweder ein Hörgerät oder waren unbehandelte Kontrollgruppe. Nach 3 Jahren war es bei den Trägern der Hörgeräte zu einem geringeren kognitiven Abbau gekommen, der allerdings nur in einer Untergruppe signifikant war. Eine aktuelle Analyse der seit 1948 laufenden Framingham Heart Studie (FHS) bestätigt jetzt die protektive Wirkung von Hörgeräten: Sie können das Demenzrisiko senken, allerdings nur, wenn die Versorgung vor dem 70. Lebensjahr erfolgt.
Die ersten beiden FHS-Kohorten nahmen an einem Hörtest teil (Wert über 26 dB war Indikation für Hörgerät). Von den 2.953 Teilnehmern mit Hörstörung machte jedoch nur ein geringer Anteil Gebrauch von einem Hörgerät. Im Verlauf von 20 Jahren entwickelten 583 Teilnehmer (20%) eine Demenz. Unter denjenigen, die mit einem Hörgerät versorgt wurden, erkrankten deutlich weniger. Einen signifikanten Zusammenhang, d.h. eine deutlich protektive Wirkung fand sich jedoch nur bei jenen, die bei der Untersuchung jünger als 70 Jahre waren.
Literatur: Francis L et al. JAMA Neurol2025. doi:10.1001/jamaneurol.2025.2713
Quelle: Schneider L. Medical News, JAMA 2025. DOI: 10.1001/jama.2025.13875



